Seite 211 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Die Briefe an die Thessalonicher
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des Glaubens in Kraft, auf daß in euch verherrlicht werde der Name
unsres Herrn Jesus und ihr in ihm, nach der Gnade unsres Gottes
und des Herrn Jesus Christus.“
2.Thessalonicher 1,11.12
.
Doch vor dem Kommen Christi sollten — durch die Weissa-
gung angekündigt — wichtige Entwicklungen in der religiösen Welt
stattfinden. Darum ermahnt der Apostel: Lasset „euch nicht so bald
wankend machen ... in eurem Sinn noch erschrecken weder durch
eine Offenbarung im Geist noch durch ein Wort noch durch einen
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Brief wie von uns gesandt, als ob der Tag des Herrn schon da sei.
Lasset euch von niemand verführen, in keinerlei Weise; denn er
kommt nicht, es sei denn, daß zuvor der Abfall komme und offenbart
werde der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens, der da ist
der Widersacher und sich überhebt über alles, was Gott oder Gottes-
dienst heißt, so daß er sich setzt in den Tempel Gottes und vorgibt,
er sei Gott.“
2.Thessalonicher 2,2-4
.
Die Worte des Apostels sollten nicht mißgedeutet werden. Es
sollte nicht gelehrt werden, er habe durch besondere Offenbarung
die Thessalonicher vor der unmittelbar bevorstehenden Wiederkunft
Christi gewarnt. Solch eine Stellungnahme würde nur den Glauben
verwirren, denn Enttäuschung führt oft zum Unglauben. Deshalb
ermahnte Paulus die Brüder, eine solche Botschaft nicht als von ihm
kommend aufzunehmen. Mit allem Nachdruck wies er darauf hin,
daß zuvor die päpstliche Macht aufkommen und Gottes Volk be-
kämpfen werde. Sie war vom Propheten Daniel unmißverständlich
beschrieben worden. Ehe diese Macht ihr verderbenbringendes, got-
teslästerliches Werk nicht vollführt hätte, würde es für die Gemeinde
vergeblich sein, auf das Kommen des Herrn zu warten. „Erinnert ihr
euch nicht daran“, fragte Paulus, „daß ich euch solches sagte, da ich
noch bei euch war?“
2.Thessalonicher 2,5
.
Schreckliche Anfechtungen sollten über Gottes Gemeinde her-
einbrechen. Bereits zu der Zeit, da der Apostel dies schrieb, fing
„das Geheimnis des Frevels“ an zu wirken. Vollziehen sollte sich
die zukünftige Entwicklung „in der Macht des Satans mit allerlei
lügenhaften Kräften und Zeichen und Wundern und mit allerlei
Verführung zur Ungerechtigkeit bei denen, die verloren werden.“
2.Thessalonicher 2,7.9.10
.
Besonders ernst klingt des Apostels Erklärung über jene, die sich
weigern, „die Liebe zur Wahrheit“ (
2.Thessalonicher 2,10
) anzuneh-