Seite 241 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Eine Warnungsbotschaft
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erhalten bis ans Ende, daß ihr unsträflich seid auf den Tag unsres
Herrn Jesus Christus“.
1.Korinther 1,5-8
.
Dann sprach Paulus offen von den Zwistigkeiten, die in der Ge-
meinde zu Korinth aufgekommen waren, und ermahnte die Glieder,
den Streit einzustellen. „Ich ermahne euch aber, liebe Brüder, durch
den Namen unsres Herrn Jesus Christus“, schrieb er, „daß ihr all-
zumal einerlei Rede führet und lasset nicht Spaltungen unter euch
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sein, sondern haltet fest aneinander in einem Sinne und in einerlei
Meinung.“
1.Korinther 1,10
.
Der Apostel fühlte sich frei, zu erwähnen, wie und durch wen er
von den Spaltungen in der Gemeinde unterrichtet worden war. „Es
ist mir kund geworden, liebe Brüder, über euch durch die Leute der
Chloe, daß Zank unter euch sei.“
1.Korinther 1,11
.
Paulus war ein vom Geiste Gottes geleiteter Apostel. Die Wahr-
heiten, die er andere lehrte, hatte er „durch Offenbarung“ (
Epheser
3,3
) empfangen. Nicht zu jeder Zeit teilte ihm der Herr den Zustand
seines Volkes auf diese Weise mit. In diesem Fall hatten Gläubi-
ge, denen das Wohl der Gemeinde zu Korinth am Herzen lag und
die gesehen hatten, wie sich Böses einschlich, den Apostel von
dieser Tatsache unterrichtet. Aufgrund bereits früher empfangener
göttlicher Offenbarungen vermochte er diese Entwicklung richtig
zu beurteilen. Ungeachtet der Tatsache, daß der Herr ihm für die-
sen besonderen Fall keine neue Offenbarung gab, nahmen alle, die
wahrhaft nach Licht suchten, seine Botschaft als vom Geist Christi
gewirkt an. Der Herr hatte ihm gezeigt, welche Schwierigkeiten und
Gefahren in den Gemeinden aufkommen würden. Als sich nun diese
Übelstände entwickelten, erkannte der Apostel ihre Bedeutung. Gott
hatte ihn berufen, die Gemeinde zu verteidigen, über die Gläubi-
gen zu wachen und vor Gott für sie Rechenschaft abzulegen. War
es deshalb nicht folgerichtig und recht, ernst zu nehmen, was ihm
von Gesetzesübertretungen und Streitigkeiten unter ihnen berichtet
wurde? Die Ermahnungen, die er ihnen geben mußte, waren ebenso
vom Geist Gottes eingegeben wie irgendeiner seiner anderen Briefe.
Der Apostel erwähnte nichts von den falschen Lehrern, die dar-
auf aus waren, die Frucht seiner Arbeit zu zerstören. Wegen der
Finsternis und der Spaltung in der Gemeinde vermied er es wohl-
weislich, sie durch solche Hinweise zu erzürnen; denn er fürchtete,
etliche könnten dann ganz von der Wahrheit weichen. Er lenkte
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