Seite 243 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Eine Warnungsbotschaft
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hat mit einem andern, sein Recht suchen vor den Ungerechten und
nicht vor den Heiligen? Wisset ihr nicht, daß die Heiligen die Welt
richten werden? Wenn nun die Welt soll von euch gerichtet werden,
seid ihr dann nicht gut genug, geringe Sachen zu richten? Wisset ihr
nicht, daß wir über Engel richten werden? Wieviel mehr aber die
zeitlichen Güter. Du aber, wenn ihr über zeitlichen Gütern rechtet,
so nehmt ihr solche, die in der Gemeinde nichts gelten, und setzt sie
zu Richtern. Euch zur Schande muß ich das sagen. Ist so gar kein
Weiser unter euch, auch nicht einer, der da könnte richten zwischen
Bruder und Bruder? Sondern ein Bruder rechtet mit dem andern,
dazu vor den Ungläubigen! Es ist ja schon ein Mangel an euch, die
ihr miteinander rechtet. Warum lasset ihr euch nicht lieber Unrecht
tun? ... Statt dessen tut ihr Unrecht und übervorteilt, und das an
Brüdern! Wisset ihr nicht, daß die Ungerechten werden das Reich
Gottes nicht ererben?“
1.Korinther 6,1-9
.
Ständig trachtet Satan danach, Mißtrauen, Entfremdung und Haß
unter Gottes Volk Eingang zu verschaffen. Wir sind oft versucht
zu meinen, daß unsere Rechte angetastet werden, selbst wenn für
solche Empfindungen gar keine Ursache vorhanden ist. Alle, die sich
selbst mehr lieben als Christus und sein Werk, werden ihr eigenes
Wohl an die erste Stelle setzen und zu jedem Mittel greifen, um es
zu hüten und zu wahren. Selbst Christen, die gewissenhaft zu sein
scheinen, lassen sich durch Stolz und Eigendünkel davon abhalten,
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persönlich zu denen zu gehen, die sie im Irrtum befangen glauben,
um mit ihnen im Geiste Christi zu reden und füreinander zu beten.
Anstatt der Weisung des Herrn zu folgen, rufen einige sogar das
Gericht an, wenn sie meinen, ihnen sei von ihren Brüdern Unrecht
zugefügt worden.
Christen sollten sich nicht an weltliche Gerichte wenden, um
Streitigkeiten zu schlichten, die unter Gemeindegliedern aufkommen
können. Solche Meinungsverschiedenheiten sollten sie der Weisung
Christi gemäß entweder untereinander austragen oder von der Ge-
meinde schlichten lassen. Selbst wenn ihm Unrecht zugefügt wurde,
wird der Nachfolger des sanftmütigen und demütigen Jesus sich
„lieber übervorteilen“ (
1.Korinther 6,7
) lassen, als die Sünde seiner
Glaubensbrüder vor der Welt aufzudecken.
Rechtshändel zwischen Brüdern tun der Sache der Wahrheit
Abbruch. Christen, die einander vor Gericht bringen, setzen die Ge-