Seite 244 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Das Wirken der Apostel
meinde dem Spott ihrer Feinde aus und geben den Mächten der
Finsternis Gelegenheit zu frohlocken. Dadurch verwunden sie Chri-
stus erneut und setzen ihn öffentlich der Schande aus. Dadurch daß
sie die Vollmacht der Gemeinde ablehnen, verachten sie Gott, der
der Gemeinde Vollmacht verliehen hat.
In diesem Briefe ging es Paulus darum, den Korinthern zu zeigen,
wie Christi Macht sie vor dem Übel bewahren könne. Er wußte,
daß sie durch den Allmächtigen stark sein würden, wenn sie die
übermittelten Unterweisungen befolgten. Um ihnen zu helfen, sich
von der Knechtschaft der Sünde zu lösen und in der Furcht des
Herrn wirklich heilige Menschen zu werden, legte Paulus ihnen die
Ansprüche dessen ans Herz, dem sie bei ihrer Bekehrung ihr Leben
geweiht hatten. „Ihr ... seid Christi“ und „seid nicht euer eigen“
(
1.Korinther 3,23
;
1.Korinther 6,19
), schrieb er ihnen. „Ihr seid teuer
erkauft; darum so preiset Gott an eurem Leibe.“
1.Korinther 6,20
.
Der Apostel schilderte eingehend die Folgen der Abkehr von
einem reinen und heiligen Leben und der Hinkehr zu den entarteten
[307]
Sitten des Heidentums: „Lasset euch nicht irreführen! Weder die
Unzüchtigen noch die Götzendiener noch die Ehebrecher ... noch die
Diebe noch die Geizigen noch die Trunkenbolde noch die Lästerer
noch die Räuber werden das Reich Gottes ererben.“
1.Korinther
6,9.10
. Er bat sie, über die sinnlichen Leidenschaften und Lüste
zu herrschen. „Wisset ihr nicht“, fragte er sie, „daß euer Leib ein
Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch ist, welchen ihr habt von
Gott?“
1.Korinther 6,19
.
Paulus besaß große geistige Fähigkeiten. Zugleich wurde in sei-
nem Leben die Kraft einer ungewöhnlichen Weisheit offenbar, die
ihn befähigte, sich sofort in die Lage anderer zu versetzen und mit
ihnen zu fühlen. Das brachte ihn mit andern in enge Verbindung und
befähigte ihn, die guten Kräfte in ihnen zu wecken und sie zu beein-
flussen, nach einem besseren Leben zu trachten. Sein Herz war voll
aufrichtiger Liebe zu den Gläubigen in Korinth. Er sehnte sich da-
nach, an ihnen eine innerliche Frömmigkeit wahrzunehmen, die sie
gegen Versuchungen schützen würde. Er wußte, „Satans Synagoge“
(
Offenbarung 2,9
) würde ihnen bei jedem Schritt auf ihrem christli-
chen Pfad widerstehen, so daß sie täglich kämpfen müßten. Unter
Wachen und Beten hatten sie sich vor den hinterhältigen Angriffen
des Feindes zu hüten, der sie in die alten Gewohnheiten und natürli-