Seite 275 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Wirken unter Schwierigkeiten
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hinzu: „Ihr erinnert euch doch, liebe Brüder, unsrer Arbeit und unsrer
Mühe; denn Tag und Nacht arbeiten wir, daß wir niemand unter
euch beschwerlich wären, und predigten unter euch das Evangelium
Gottes.“
1.Thessalonicher 2,7.9
. In seinem zweiten Schreiben an sie
erklärte er, daß sowohl seine Mitarbeiter wie auch er, als sie unter
ihnen weilten, „nicht umsonst Brot von jemand genommen, sondern
mit Arbeit und Mühe haben wir Tag und Nacht gewirkt, auf daß wir
nicht jemand unter euch beschwerlich waren; nicht darum, daß wir
dazu nicht das Recht hätten, sondern damit wir uns selbst euch zum
Vorbilde gäben, uns nachzufolgen.“
2.Thessalonicher 3,8.9
.
In Thessalonich war er Leuten begegnet, die sich weigerten,
mit ihren Händen zu arbeiten. Von ihnen schrieb er später: „Etliche
unter euch wandeln unordentlich und arbeiten nichts, sondern treiben
unnütze Dinge. Solchen aber gebieten wir und ermahnen sie in
dem Herrn Jesus Christus, daß sie mit stillem Wesen arbeiten und
ihr eigen Brot essen.“
2.Thessalonicher 3,11.12
. Während seines
Aufenthaltes in Thessalonich war Paulus besonders darauf bedacht
gewesen, solchen Leuten ein gutes Beispiel zu geben. „Schon als wir
bei euch waren“, schrieb er, „geboten wir euch: ‚wenn jemand nicht
will arbeiten, der soll auch nicht essen‘.“
2.Thessalonicher 3,10
.
Zu allen Zeiten hat Satan versucht, die Bemühungen der Knech-
te Gottes dadurch zu beeinträchtigen, daß er in der Gemeinde den
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Geist der Schwärmerei erweckte. So war es in den Tagen des Pau-
lus und auch in späteren Jahrhunderten, beispielsweise in der Zeit
der Reformation. Wiklif, Luther und viele andere, die durch ihren
Einfluß und ihren Glauben der Welt zum Segen wurden, mußten
gegen die Ränke kämpfen, mit denen der Feind versucht, übereifrige,
unausgeglichene, ungeheiligte Gemüter zu fanatisieren. Irregeleite-
te Seelen verbreiteten die Lehre, die Erlangung wahrer Heiligkeit
mache das Gemüt über alle irdischen Gedanken erhaben und bringe
den Menschen dahin, sich der Arbeit gänzlich zu enthalten. Andere
behaupteten aufgrund extremer Ansichten über gewisse Schriftstel-
len, Arbeit sei Sünde. Christen hätten sich weder über ihr noch über
ihrer Familien zeitliches Wohl irgendwelche Gedanken zu machen,
sondern sollten ihr Leben uneingeschränkt geistlichen Dingen wid-
men. Die Lehre und das Beispiel des Apostels Paulus tadeln derartig
überspannte Ansichten.