Seite 285 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Hingebungsvoller Evangeliumsdienst
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ihrer Treue hing die Sicherheit aller Einwohner ab. Die Wächter
mußten sich in bestimmten Zeitabständen gegenseitig anrufen, um
sich zu vergewissern, daß alle wachten und keinem ein Unglück
zugestoßen war. Der ermunternde oder warnende Anruf wurde von
einem zum andern weitergegeben, bis er die Runde um die Stadt
gemacht hatte.
Der Herr ruft jedem Prediger zu: „Du Menschenkind, ich habe
dich zum Wächter gesetzt über das Haus Israel. Wenn du etwas
aus meinem Munde hörst, sollst du sie in meinem Namen warnen.
Wenn ich nun zu dem Gottlosen sage: Du Gottloser mußt des Todes
sterben! und du sagst ihm das nicht, um den Gottlosen vor seinem
Wege zu warnen, so wird er, der Gottlose, um seiner Sünde willen
sterben, aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. Warnst
du aber den Gottlosen vor seinem Wege, daß er von ihm umkehre,
und er will von seinem Wege nicht umkehren, so wird er um seiner
Sünde willen sterben, aber du hast dein Leben errettet.“
Hesekiel
33,7-9
.
Die Worte des Propheten verdeutlichen die ernste Verantwor-
tung derer, die zu Hütern der Gottesgemeinde, zu Haushaltern der
Geheimnisse Gottes berufen sind. Als Wächter auf den Mauern Zi-
ons haben sie beim Herannahen des Feindes den warnenden Ruf
erschallen zu lassen. Wenn Gottes Diener nicht treu ihre Pflicht erfül-
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len, kommen Menschen in Gefahr, der Versuchung zu erliegen und
verlorenzugehen. Erlahmt ihr geistliches Erkennungsvermögen aus
irgendeinem Grunde, so daß sie unfähig werden, die Gefahr zu er-
kennen, und Menschen durch ihre Nachlässigkeit umkommen, wird
Gott das Blut derer, die verlorengehen, von ihren Händen fordern.
Die Wächter auf den Mauern Zions dürfen mit Gott in enger
Verbindung leben und für die Eindrücke des Heiligen Geistes emp-
fänglich sein. Auf diese Weise kann Gott durch sie wirken, er kann
Männer und Frauen auf drohende Gefahren aufmerksam machen
und ihnen den sicheren Bergungsort zeigen. Gewissenhaft sollen
sie ihre Mitmenschen vor den Folgen der Übertretung warnen und
auf das Wohl der Gemeinde bedacht sein. Niemals dürfen sie in
ihrer Wachsamkeit nachlassen. Ihr Dienst erfordert den Einsatz ihrer
ganzen Kraft. Einer Posaune gleich sollen sie ihre Stimme erheben
und nie einen unsicheren, zittrigen Ton hervorbringen. Sie sollen
nicht um Lohnes willen arbeiten sondern weil sie nicht anders kön-