Seite 290 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Das Wirken der Apostel
lich darbietet, es zu genießen; daß sie Gutes tun, reich werden an
guten Werken, gerne geben, behilflich seien, sich selbst einen gu-
ten Grund legen aufs Zukünftige, auf daß sie ergreifen das wahre
Leben.“
1.Timotheus 6,17-19
.
Die Erfahrungen des Apostels Paulus und seine Belehrungen
über die Heiligkeit der Arbeit eines Predigers sind eine Quelle der
Hilfe und Belebung für alle, die im Evangeliumsdienst stehen. Des
Paulus Herz brannte von Liebe zu den Sündern, und er setzte alle
seine Kräfte ein für das Werk der Seelenrettung. Nie hat es einen
Mitarbeiter im Werk Gottes gegeben, der mehr Selbstverleugnung
geübt und größere Ausdauer bewiesen hätte. Die Segnungen, die er
empfing, erachtete er als weitere Möglichkeiten, andern ein Segen
zu sein. Er ließ sich keine Gelegenheit entgehen, um vom Heiland
zu reden und denen zu helfen, die in Schwierigkeiten waren. Er zog
von Ort zu Ort, predigte das Evangelium von Christus und gründete
Gemeinden. Wo immer er Gehör fand, suchte er dem Bösen entge-
genzuwirken und Männer und Frauen auf den Pfad der Gerechtigkeit
zu leiten.
Paulus vergaß nie die Gemeinden, die er gegründet hatte. Nach
Beendigung einer Missionsreise kehrten er und Barnabas auf dem-
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selben Wege zurück und besuchten noch einmal die von ihnen ins
Leben gerufenen Gemeinden. Dabei erwählten sie Männer, die sie
zur Mitarbeit bei der Verkündigung des Evangeliums heranbilden
konnten.
Auch von dieser Seite gesehen, enthält die Arbeitsweise des Pau-
lus für Prediger von heute eine wichtige Lehre. Der Apostel sah es
als Teil seiner Aufgabe an, junge Männer für die Ausbildung im
Predigtamt heranzuziehen. Er nahm sie mit sich auf seine Missi-
onsreisen, damit sie Erfahrungen sammeln konnten, die sie später
befähigten, verantwortungsvolle Stellungen zu bekleiden. War er
dann wieder von ihnen getrennt, blieb er dennoch in enger Verbin-
dung mit ihrer Arbeit. Seine Briefe an Timotheus und Titus sind
Beweise dafür, wie sehr er sich danach sehnte, sie erfolgreich zu
sehen.
Paulus vergaß nie die Verantwortung, die auf ihm als einem Pre-
diger Christi ruhte, und daß er Gott einst Rechenschaft geben müsse,
wenn Menschen durch seine Untreue verlorengingen. „Ihr Diener
bin ich geworden“, erklärte Paulus, „nach dem Ratschluß Gottes,