Seite 289 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Hingebungsvoller Evangeliumsdienst
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können, suchen sie lieber ihre Arbeit für Gott den Verhältnissen
anzupassen.
Der Diener Gottes benötigt für seinen hohen Beruf ganze Tat-
kraft; seine besten Kräfte gehören Gott. Er sollte sich weder in
gewagte Unternehmungen, noch in irgendwelche Geschäfte ein-
lassen, die ihn von der Erfüllung seiner hohen Aufgabe abhalten.
„Kein Kriegsmann“, sagte Paulus, „verstrickt sich in Sorgen des
alltäglichen Lebens, auf daß er gefalle dem, der ihn geworben hat.“
2.Timotheus 2,4
. Damit betonte der Apostel, wie notwendig die be-
dingungslose Hingabe des Predigers an den Dienst für den Meister
ist. Der Prediger, der sich Gott völlig geweiht hat läßt sich nicht in
Geschäfte ein, die ihn hindern würden, sich seinem heiligen Beruf
ganz zu widmen. Er strebt ja nicht nach irdischer Ehre noch irdi-
schem Reichtum, sondern will nur andern von dem Heiland erzählen,
der sich selbst dahingegeben hat, um den Menschen die kostbare
Gabe des ewigen Lebens zu bringen. Sein höchster Wunsch ist nicht,
sich Schätze auf Erden zu sammeln, sondern die Aufmerksamkeit
der Gleichgültigen und Ungetreuen auf die ewigen Dinge hinzu-
lenken. Wird er trotzdem aufgefordert, sich an Unternehmungen zu
beteiligen, die reichen weltlichen Gewinn versprechen, begegnet
er diesen Versuchungen mit der Erwiderung: „Was hülfe es dem
Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme an seiner
Seele Schaden?“
Markus 8,36
.
Satan trat mit diesem Lockmittel auch an Jesus heran, wohl
wissend, daß die Welt nie erlöst werden könnte, wenn der Heiland auf
seinen Vorschlag einginge. Und noch heute trägt er in verschiedener
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Gestalt dieselben Versuchungen an Gottes Diener heran; denn er
weiß, daß alle, die sich von ihm verführen lassen, ihrer Pflicht nicht
treu bleiben werden.
Gott will nicht, daß seine Diener danach trachten, reich zu wer-
den. Paulus schrieb an Timotheus: „Habsucht ist eine Wurzel alles
Übels; wie etliche gelüstet hat und sind vom Glauben abgeirrt und
machen sich selbst viel Schmerzen. Aber du, Gottesmensch, fliehe
solches! Jage aber nach der Gerechtigkeit, der Gottesfurcht, dem
Glauben, der Liebe, der Geduld, der Sanftmut.“
1.Timotheus 6,10.11
.
Durch Beispiel und Lehre soll der Gesandte Christi den Reichen
dieser Welt gebieten, „daß sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen
auf den ungewissen Reichtum, sondern auf Gott, der uns alles reich-