Seite 340 - Das Wirken der Apostel (1976)

Basic HTML-Version

336
Das Wirken der Apostel
Gerichtsverhandlungen. „Da besprach sich Festus mit seinen Rat-
gebern und antwortete: Auf den Kaiser hast du dich berufen, zum
Kaiser sollst du ziehen.“
Apostelgeschichte 25,12
.
Blinder Eifer und Selbstgerechtigkeit hatten also einen Haß er-
zeugt, der wieder einmal einen Diener Gottes zwang, bei den Heiden
Schutz zu suchen. Solcher Haß hatte einst Elia genötigt, Hilfe bei der
Witwe zu Zarpath zu suchen, und er hatte die Boten des Evangeliums
veranlaßt, sich von den Juden abzuwenden und ihre Botschaft den
Nichtjuden zu verkündigen. Diesem Haß wird auch das jetzt lebende
Volk Gottes begegnen müssen. Viele angebliche Nachfolger Christi
sind genauso stolz, heuchlerisch und selbstsüchtig. Sie bekunden
den gleichen Geist der Unterdrückung, der in den Herzen der Juden
einen großen Raum einnahm. Männer, angebliche Vertreter Christi,
werden in Zukunft einen Weg einschlagen ähnlich dem der Priester
und Obersten dem Herrn Jesus und den Aposteln gegenüber. Got-
tes treue Knechte werden in der großen Stunde der Entscheidung,
die bald für sie kommen wird, die gleiche Herzenshärte, die glei-
[426]
che grausame Entschlossenheit und denselben unnachgiebigen Haß
erfahren.
Alle, die in jener bösen Zeit furchtlos der Stimme ihres Gewis-
sens folgen und Gott dienen wollen, brauchen Mut, Festigkeit sowie
Erkenntnis Gottes und seines Wortes. Die Gottgetreuen werden
verfolgt, ihre Beweggründe angefochten, ihre besten Bemühungen
verkehrt ausgelegt und ihre Namen verleumdet. Satan wird all seine
betrügerischen Machenschaften einsetzen, um die Herzen zu beein-
flussen und das Verständnis zu verdunkeln, damit das Böse gut und
das Gute böse erscheint. Je stärker und reiner der Glaube der Kinder
Gottes ist, je fester sie entschlossen sind, dem Herrn zu gehorchen,
desto eifriger wird Satan danach trachten, die Wut derer zu entfes-
seln, die zwar vorgeben, gerecht zu sein, in Wirklichkeit aber das
Gesetz Gottes mit Füßen treten. Das erfordert dann festes Vertrauen
und den unerschütterlichen Entschluß, den Glauben zu bewahren,
der einmal den Heiligen übergeben worden ist.
Gott erwartet, daß sein Volk sich auf die bevorstehende Entschei-
dung vorbereitet. Ob vorbereitet oder nicht: jeder geht ihr entgegen.
Aber in jener Zeit der Prüfung und Anfechtung können nur jene
bestehen, deren Leben mit dem göttlichen Maßstab übereinstimmt.
Wenn weltliche Herrscher gemeinsam mit Dienern der Religion Fra-