Seite 348 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Das Wirken der Apostel
Apostelgeschichte 27,3
. Diese Genehmigung wußte der Apostel sehr
zu schätzen, da seine Gesundheit angegriffen war.
Nachdem das Schiff Sidon verlassen hatte, mußte es gegen wid-
rige Winde ankämpfen, die es vom Kurs abtrieben. So kam es nur
langsam voran. In Myra in der Landschaft Lyzien fand der Haupt-
mann ein großes Schiff aus Alexandrien, das zur italienischen Küste
fahren sollte, und ließ sogleich seine Gefangenen übersteigen. Doch
immer noch stand der Wind ihnen entgegen, so daß das Schiff nur
schwer vorwärtskam. Lukas schreibt: „Da wir aber in vielen Tagen
langsam fuhren und nur mit Mühe bis Knidus kamen, denn der Wind
wehrte uns, segelten wir im Schutz von Kreta hin bei Salmone und
kamen kaum daran vorüber und gelangten an eine Stätte, die heißt
Gutfurt.“
Apostelgeschichte 27,6.7
.
Hier in Gutfurt mußten sie einige Zeit liegen bleiben, um gün-
stigen Wind abzuwarten. Da der Winter schnell herannahte und
„nunmehr die Schiffahrt gefährlich war“ (
Apostelgeschichte 27,9
),
mußten die Schiffsleute die Hoffnung aufgeben, ihren Bestimmungs-
ort zu erreichen, ehe die günstige Zeit für die Seefahrt zu Ende
ging. Entschieden werden mußte noch die Frage, ob man in Gut-
furt bleiben oder lieber versuchen sollte, einen günstigeren Ort zum
Überwintern zu erreichen.
Diese Frage wurde ernstlich erwogen und schließlich vom Haupt-
mann dem Paulus vorgelegt, der die Achtung der Schiffsleute und
Soldaten gewonnen hatte. „Ich sehe“, sagte er, „daß die Fahrt nur
mit Leid und großem Schaden vor sich gehen wird, nicht allein für
die Ladung und das Schiff sondern auch für unser Leben.“
Apostel-
[435]
geschichte 27,10
. Aber der Steuermann und der Schiffsherr sowie
die meisten Reisenden und Besatzungsmitglieder waren nicht ge-
willt, diesen Rat anzunehmen. „Da der Hafen“, in dem sie ankerten,
„ungelegen war zum Überwintern, bestanden die meisten von ihnen
auf dem Plan, weiterzufahren, ob sie zum Überwintern bis nach
Phönix kommen könnten, welches ist ein Hafen auf Kreta, offen
gegen Südwest und Nordwest.“
Apostelgeschichte 27,12
.
Der Hauptmann beschloß, der Ansicht der Mehrheit zu folgen.
So verließen sie, als „der Südwind wehte“, Gutfurt in der Hoffnung,
bald den gewünschten Hafen zu erreichen. „Nicht lange aber danach
erhob sich ... eine Windsbraut, die man nennt Nordost.“ Von ihr