Seite 375 - Das Wirken der Apostel (1976)

Basic HTML-Version

Geschrieben von Rom
371
gesehen haben, auf daß ihre Herzen gestärkt und zusammengefügt
werden in der Liebe und zu allem Reichtum des vollen Verständnis-
ses, zu erkennen das Geheimnis Gottes, das Christus ist, in welchem
verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.
Ich sage das, auf daß euch niemand betrüge mit verführerischen
Reden ... Wie ihr nun angenommen habt den Herrn Christus Jesus,
so wandelt in ihm und seid verwurzelt und gegründet in ihm und
fest im Glauben, wie ihr gelehrt seid, und seid reichlich dankbar.
Sehet zu, daß euch niemand einfange durch Philosophie und leeren
Trug, gegründet auf der Menschen Lehre und auf die Elemente der
[469]
Welt und nicht auf Christus. Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der
Gottheit leibhaftig, und ihr habt diese Fülle in ihm, welcher ist das
Haupt aller Reiche und Gewalten.“
Kolosser 2,1-10
.
Christus hat vorausgesagt, daß Verführer auftreten und daß durch
ihren Einfluß der „Unglaube wird überhandnehmen“ und „die Liebe
in vielen erkalten“.
Matthäus 24,12
. Er hatte die Jünger gewarnt,
daß von dieser Seite der Gemeinde größere Gefahren drohten als
von der Verfolgung durch ihre Feinde. Wiederholt warnte Paulus
die Gläubigen vor diesen Irrlehrern. Vor dieser Gefahr sollten sie
sich hüten; denn durch die Aufnahme falscher Lehrer öffneten sie
Irrtümern die Tür, so daß es dem Feind ermöglicht würde, das geist-
liche Unterscheidungsvermögen zu trüben und das Vertrauen derer
zu erschüttern, die noch jung im Glauben stünden. Christus sei die
Richtschnur, nach der sie jede Lehre prüfen müßten. Alles, was mit
seinem Wort nicht übereinstimmt, sollten sie zurückweisen. Christus
ist um unserer Sünde willen gekreuzigt, von den Toten auferstanden
und gen Himmel gefahren — so lautet der Inbegriff der Heilsbot-
schaft, die sie lernen und lehren sollten.
Die Warnungen des Wortes Gottes vor den Gefahren, die der
christlichen Gemeinde von allen Seiten drohten, gelten auch uns heu-
te. So wie in den Tagen der Apostel Männer versuchten, den Glauben
an die Heilige Schrift durch Überlieferung und Philosophie zu unter-
graben, so versucht in unserer Zeit der Feind der Gerechtigkeit durch
gefällige Gedankengänge der „höheren Kritik“, der Entwicklungs-
theorie, des Spiritualismus, der Theosophie und des Pantheismus
Menschen auf verbotene Pfade zu locken. Vielen ist die Bibel wie
eine Lampe ohne Öl, weil sie sich spekulativen Anschauungen zu-
gewandt haben, die zu Mißverständnissen und Verwirrung führen.