Seite 378 - Das Wirken der Apostel (1976)

Basic HTML-Version

374
Das Wirken der Apostel
„So tötet nun“, schrieb Paulus den Kolossern, „die Glieder, die
auf Erden sind ... In dem allen seid auch ihr einst gewandelt, als ihr
noch darin lebtet. Nun aber leget alles ab von euch, Zorn, Grimm,
Bosheit, Lästerung, schandbare Worte aus eurem Munde ... So ziehet
nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten,
herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld; und
vertrage einer den andern und vergebet euch untereinander, wenn
jemand Klage hat wider den andern; gleichwie der Herr euch ver-
geben hat, so auch ihr. Über alles aber ziehet an die Liebe, die da
ist das Band der Vollkommenheit; und der Friede Christi regiere in
euren Herzen, zu welchem ihr auch berufen seid in einem Leibe;
und seid dankbar.“
Kolosser 3,5.7.8.12-15
.
Der Brief an die Kolosser enthält wertvolle Lehren für alle, die
im Dienste Christi stehen, Lehren, die die Beharrlichkeit bei der
Verfolgung eines Zieles und die Erhabenheit des Strebens zeigen,
wie sie sich im Leben dessen bekunden, der den Heiland richtig
darstellt. Wenn der Gläubige allem absagt, was ihn hindern könnte,
auf dem schmalen Pfad zum Himmel voranzukommen, oder was
andere von diesem Pfad abzuhalten vermöchte, dann wird sein Alltag
[473]
von Barmherzigkeit, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld und
von der Liebe Christi künden.
Wir bedürfen der Kraft, die uns zu einem höheren, reineren und
edleren Leben befähigt. Noch denken wir zu viel an die Welt und zu
wenig an das Reich Gottes.
Der Christ darf sich in seinen Bemühungen, das von Gott ge-
steckte Ziel zu erreichen, durch nichts entmutigen lassen. Durch die
Gnade und Kraft Christi ist allen sittliche und geistliche Vollkom-
menheit verheißen. Jesus ist die Quelle der Kraft, der Ursprung des
Lebens. Er führt uns zu seinem Wort und reicht uns Blätter vom
Baum des Lebens zur Gesundung unserer sündenkranken Seele. Er
leitet uns zum Throne Gottes und legt uns ein Gebet in den Mund,
das uns in enge Verbindung mit ihm bringt. Um unsertwillen setzt er
alle Macht des Himmels in Bewegung. Mit jedem Schritt kommen
wir mit seiner unerschöpflichen Kraft in Berührung.
Dem Wachstum derer, die erfüllt werden möchten „mit Erkennt-
nis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht“ (
Ko-
losser 1,9
), setzt Gott keine Grenzen. Durch Gebet, Wachsamkeit,
Wachstum in der Erkenntnis und Einsicht sollen sie gestärkt wer-