Seite 401 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Paulus schreibt seinen letzten Brief
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Quelle der Gerechtigkeit, Gnade und Wahrheit ist. Er klammerte sich
an Christi Kreuz, die einzige Bürgschaft des Sieges. Die Liebe des
Heilandes war die unvergängliche Triebkraft, die ihn in seinen inne-
ren Konflikten und in seinem Ringen gegen das Böse aufrechterhielt,
wenn er im Dienst für Christus ungeachtet der Unfreundlichkeit der
Welt und des Widerstandes seiner Feinde voranging.
In den gegenwärtigen gefahrvollen Zeiten braucht die Gemeinde
ein Heer von Mitarbeitern, die sich selbst wie Paulus zu nützlichem
Dienst erzogen haben, eine reiche Erfahrung mit Gott besitzen und
mit Eifer und Hingabe erfüllt sind. Geheiligte, opferwillige Männer
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werden benötigt, die weder vor Schwierigkeiten noch vor der Ver-
antwortung zurückschrecken, die tapfer und treu sind, Christus als
„Hoffnung der Herrlichkeit“ (
Kolosser 1,27
) in ihre Herzen aufge-
nommen haben und das Wort predigen mit Lippen, die von heiliger
Glut berührt wurden. (
Jesaja 6,6.7
). Aus Mangel an solchen Mit-
arbeitern liegt das Werk Gottes darnieder, und unheilvolle Irrtümer
verderben, einem tödlichen Gifte gleich, die Moral und ersticken die
Hoffnung vieler Menschen.
Wer wird an die Stelle unserer alt gewordenen, bewährten Ban-
nerträger treten, die ihre Kräfte um der Wahrheit willen aufzehren?
Werden unsere jungen Leute das heilige Vermächtnis aus den Hän-
den ihrer Väter entgegennehmen? Bereiten sie sich darauf vor, die
Lücken auszufüllen, die durch den Tod der Getreuen entstehen?
Werden sie den Auftrag des Apostels beachten, den Ruf der Pflicht
ernst nehmen trotz aller Versuchungen zu Selbstsucht und Ehrgeiz,
wie sie an Jugendliche herantreten?
Paulus schloß seinen Brief mit persönlichen Botschaften an ver-
schiedene Gemeindeglieder. Noch einmal wiederholte er die drin-
gende Bitte, daß Timotheus bald, möglichst noch vor dem Winter zu
ihm kommen möge. Er sprach von seiner Einsamkeit, die dadurch
verursacht worden war, daß einige seiner Freunde ihn verlassen hat-
ten und andere aus dringenden Gründen abwesend waren. Damit
Timotheus ja nicht zögere aus Sorge, die Gemeinde Ephesus be-
nötige ihn dringend, schrieb ihm Paulus, daß er Tychikus bereits
abgesandt habe, um seinen Platz dort einzunehmen.
Er erwähnte noch, daß er vor Nero verhört worden sei, daß seine
Brüder ihn verlassen hätten und daß ihm allein der gnädige Gott
beigestanden habe. Dann schloß Paulus seinen Brief, wobei er seinen