Seite 400 - Das Wirken der Apostel (1976)

Basic HTML-Version

396
Das Wirken der Apostel
wird der Schöpfer der Welt geschmäht, und Satan frohlockt über den
Erfolg seiner Verführungen.
Mit der wachsenden Mißachtung des Gesetzes Gottes nimmt
auch die Abneigung gegen alles Religiöse zu, ferner Stolz, Ver-
gnügungssucht, Ungehorsam den Eltern gegenüber und zügellose
Genußsucht. Allenthalben werfen denkende Menschen besorgt die
Frage auf: „Was kann getan werden, um diesen erschreckenden
Übeln zu steuern?“ Die Antwort gibt Paulus in seiner Ermahnung an
Timotheus: „Predige das Wort.“ In der Bibel finden wir die einzigen
zuverlässigen Richtlinien für unser Handeln. Sie ist eine Nieder-
schrift des göttlichen Willens, ein Ausdruck himmlischer Weisheit.
Sie öffnet dem Menschen das Verständnis für die wichtigen Fragen
des Lebens. Alle, die ihre Weisungen beachten, finden in ihr einen
nie irrenden Führer, der sie davor bewahrt, ihr Leben mit irregeleite-
ten Bemühungen zu vergeuden.
Gott hat seinen Willen kundgetan; deshalb ist es töricht, wenn
der Mensch bezweifelt, was des Ewigen Mund gesagt hat. Wo die
ewige Weisheit gesprochen hat, gibt es für den Menschen keine
[503]
Zweifelsfragen zu klären, keine ungewissen Möglichkeiten zu be-
denken. Er hat nur noch dem deutlich ausgesprochenen Gotteswillen
frei und offen zuzustimmen. Gehorsam ist die höchste Forderung
der Vernunft und des Gewissens.
Paulus fuhr mit seinen Ermahnungen fort: „Du aber sei nüchtern
allenthalben, leide willig, tu das Werk eines Predigers des Evangeli-
ums, richte dein Amt redlich aus.“
2.Timotheus 4,5
. Er stand vor der
Vollendung seines Laufes und wünschte, daß Timotheus seine Stelle
einnähme und die Gemeinden vor den mannigfachen Fabeln und
Irrlehren bewahrte, durch die der Feind versuchen würde, sie vom
schlichten Evangelium abwendig zu machen. Deshalb ermahnte er
ihn, alle weltlichen Unternehmungen und Verbindungen zu meiden,
die ihn hindern könnten, sich uneingeschränkt dem Werk Gottes
hinzugeben und mit Freudigkeit Widerspruch, Tadel und Verfolgung
zu ertragen, denen er sich durch seine Treue aussetzen würde. Sein
Predigtamt würde er dann recht ausrichten, wenn er mit all seinen
Kräften denen Gutes täte, für die Christus starb.
Paulus stellte mit seinem Leben die Wahrheiten dar, die er lehrte,
und darauf beruhte seine Kraft. Er war sich jederzeit seiner Verant-
wortung bewußt und wirkte in enger Verbindung mit dem, der die