Seite 404 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Das Wirken der Apostel
wir verzagen nicht. Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht
verlassen. Wir werden unterdrückt, aber wir kommen nicht um und
tragen allezeit das Sterben Jesu an unserem Leibe, auf daß auch das
Leben Jesu an unserem Leibe offenbar werde.“
2.Korinther 4,6-10
.
Seine Tüchtigkeit war nicht in ihm selbst begründet, sondern in der
Gegenwart und Wirksamkeit des göttlichen Geistes, der ihn völlig
erfüllte und all sein Denken dem Willen Christi unterordnete. Der
Prophet erklärt: „Wer festen Herzens ist, dem bewahrst du Frieden;
denn er verläßt sich auf dich.“
Jesaja 26,3
. Dieser himmlische Friede
prägte das Antlitz des Apostels und gewann manch eine Seele für
das Evangelium.
Stets strahlte Paulus himmlischen Einfluß aus. Alle, die mit ihm
in Berührung kamen, verspürten seine Gemeinschaft mit Christus.
Daß die von ihm verkündigte Wahrheit sich in seinem Leben of-
fenbarte, verlieh seiner Predigt überzeugende Kraft. Hierin liegt die
Macht der Wahrheit. Der unbeabsichtigte, unbewußte Einfluß eines
geheiligten Lebens ist eine Predigt, die mehr als alles andere vom
Christentum überzeugt. Beweisgründe können mitunter, selbst wenn
sie unwiderlegbar sind, nur noch stärkeren Widerstand erregen; aber
von dem Beispiel eines göttlichen Wandels geht eine Kraft aus, der
man sich unmöglich ganz entziehen kann.
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In seiner Sorge für alle, die er nun verlassen sollte und die den
Kampf gegen Vorurteil, Haß und Verfolgung aufnehmen mußten, sah
der Apostel gar nicht mehr die Leiden, die ihm selber bevorstanden.
Die wenigen Christen, die ihn zur Hinrichtungsstätte begleiteten,
erinnerte er an die Verheißungen, die denen gelten, die um der Ge-
rechtigkeit willen verfolgt werden. Auf diese Weise konnte er sie
stärken und ermutigen. Er versicherte ihnen, daß nichts von dem
ausbleiben werde, was der Herr seinen angefochtenen und treuen
Kindern verheißen hatte. Selbst wenn sie eine Zeitlang in Anfech-
tung und Bedrängnis geraten und alle irdischen Annehmlichkeiten
entbehren müßten, dürften sie doch aus der Zusicherung der Treue
Gottes neuen Mut schöpfen und bekennen: „Ich weiß, an wen ich
glaube, und bin gewiß, er kann mir bewahren, was mir anvertraut
ist, bis an jenen Tag.“
2.Timotheus 1,12
. Bald werde die Nacht
der Schwierigkeiten und Leiden enden und der frohe Morgen des
Friedens und des makellosen Tages anbrechen.