Seite 420 - Das Wirken der Apostel (1976)

Basic HTML-Version

416
Das Wirken der Apostel
sie — „aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt“ (
1.Petrus
1,5
) — weiter zur Vollkommenheit schreiten. Gott wird verherrlicht,
wenn er seinen Kindern seine Tugenden verleiht. Er möchte, daß
Männer und Frauen das höchste Ziel erreichen. Ergreifen sie durch
den Glauben die Kraft Christi, beanspruchen sie die sicheren Verhei-
ßungen für sich und trachten sie unbeirrt nach der Kraft des Heiligen
Geistes, dann werden sie auch zur Vollkommenheit gelangen.
Hat jemand den Glauben des Evangeliums angenommen, dann
ist es seine nächste Aufgabe, seinen Charakter zu vervollkommnen.
Dadurch wird das Herz gereinigt und der Verstand für die Aufnah-
me der Erkenntnis Gottes vorbereitet. Diese Erkenntnis bildet die
Grundlage aller wahren Bildung und allen echten Dienstes. Sie ist
der einzig sichere Schutz vor Versuchungen und kann den Menschen
in seinem Wesen Gott ähnlich machen. Durch die Erkenntnis Gottes
und seines Sohnes Jesus Christus wird dem Gläubigen „alles, was
zum Leben und göttlichen Wandel dient“ (
2.Petrus 1,3
), gegeben.
Keine gute Gabe wird dem vorenthalten, der sich aufrichtig danach
sehnt, die Gerechtigkeit Gottes zu erlangen.
„Das ist aber“, sagte Christus, „das ewige Leben, daß sie dich,
der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Chri-
stus, erkennen.“
Johannes 17,3
. Und der Prophet Jeremia erklärte:
„Ein Weiser rühme sich nicht seiner Weisheit, ein Starker rühme sich
[529]
nicht seiner Stärke, ein Reicher rühme sich nicht seines Reichtums.
Sondern wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug
sei und mich kenne, daß ich der Herr bin, der Barmherzigkeit, Recht
und Gerechtigkeit übt auf Erden; denn solches gefällt mir, spricht
der Herr.“
Jeremia 9,22.23
. Unser Verstand kann sich kaum eine Vor-
stellung von der Breite, Tiefe und Höhe des geistlichen Vermögens
eines Menschen machen, der diese Erkenntnis gewinnt.
Niemand braucht in seinem Bemühen, in seinem Bereich einen
vollkommenen christlichen Charakter zu erlangen, zu verzagen.
Durch das Opfer Christi sind alle Vorkehrungen getroffen, daß der
Gläubige all das empfängt, was zum Leben und göttlichen Wandel
dient. Gott fordert uns auf, nach der Vollkommenheit zu streben.
Den Charakter Christi hat er uns als Vorbild gegeben. Durch beharr-
lichen Widerstand gegen das Böse bewies der Heiland in den Tagen
seines Menschseins, daß Menschen durch das Zusammenwirken mit
Gott bereits in diesem Leben die Vollkommenheit des Charakters