Seite 421 - Das Wirken der Apostel (1976)

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erlangen können. Damit gibt Gott die Gewähr, daß auch wir einen
völligen Sieg erringen können.
So ist dem Gläubigen die wunderbare Möglichkeit geschenkt,
Christus ähnlich zu werden und allen Forderungen des Gesetzes
gehorsam zu sein. Doch aus sich selbst ist der Mensch dazu nicht
in der Lage. Die Heiligkeit, die er dem Worte Gottes nach haben
sollte, um gerettet zu werden, ist die Frucht der göttlichen Gnade, die
er empfängt, wenn er sich der Zucht und dem mäßigenden Einfluß
des Geistes der Wahrheit unterwirft. Der Gehorsam des Menschen
wird erst durch den Weihrauch der Gerechtigkeit Christi vollkom-
men gemacht, der jede unserer Taten des Gehorsams mit göttlichem
Wohlgeruch erfüllt. Der Christ hat seinerseits beharrlich gegen je-
den Fehler anzukämpfen. Ständig soll er den Heiland bitten, sein
sündenkrankes Herz zu heilen; denn er selbst besitzt weder Weisheit
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noch Kraft zum Überwinden. Allein der Herr hat sie, und er gibt sie
denen, die demütig und bußfertig darum bitten.
Die Umwandlung eines ungeheiligten Menschen zu einem ge-
heiligten ist ein anhaltender, fortschreitender Vorgang. Gott arbeitet
Tag für Tag an der Heiligung des Menschen, der Mensch aber soll
mit Gott zusammenwirken und beharrlich darum ringen, gute Ge-
wohnheiten zu entfalten. Er soll sich eine Tugend nach der anderen
aneignen. Und Während er sie so zu vermehren sucht, wird Gott auf
seine Weise für ihn wirken und das Erlangte vervielfachen. (engl.:
Er muß sich Gnade an Gnade addieren. Und während er so nach
dem Plane der Addition arbeitet, wirkt Gott für ihn nach dem Plan
der Multiplikation) Unser Heiland ist stets bereit, das Gebet eines
bußfertigen Herzens zu erhören und seinen Getreuen Gnade und
Frieden in reichem Maße zu schenken. Gern gewährt er ihnen die
Segnungen, die sie im Kampf gegen die Schwierigkeiten, die ihnen
zu schaffen machen, brauchen.
Manche Menschen bemühen sich, in ihrem Christenleben Fort-
schritte zu machen; sobald sie aber vorankommen, fangen sie an,
ihr Vertrauen auf ihre eigene Kraft zu setzen, und verlieren Jesus,
den Anfänger und Vollender ihres Glaubens, aus dem Auge. Aber
das führt zum Mißerfolg, zum Verlust alles Erreichten. Höchst be-
trüblich ist der Zustand jener Menschen, die des Weges überdrüssig
geworden sind und zulassen, daß Satan sie der christlichen Tugenden
beraubt, die sie in ihrem Leben bereits entwickelt hatten. „Wer aber