Seite 422 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Das Wirken der Apostel
solches nicht hat“, erklärte der Apostel, „der ist blind und tappt im
Dunkeln und hat vergessen, daß er rein geworden ist von seinen
vorigen Sünden.“
2.Petrus 1,9
.
Der Apostel Petrus hatte in geistlichen Dingen viele Erfahrungen
gesammelt. Sein Glaube an Gottes rettende Kraft war mit den Jahren
gewachsen, bis er zweifelsfrei bewiesen hatte, daß die Gefahr des
Mißerfolges für den in keiner Weise besteht, der im Glauben stetig
aufwärts- und vorwärtsschreitet, bis er die letzte Stufe erklimmt, die
zur Himmelstür führt.
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Jahrelang hatte Petrus den Gläubigen nahegelegt, wie nötig es
sei, ständig in der Gnade und Erkenntnis der Wahrheit zu wachsen;
und jetzt, wo er wußte, daß er um seines Glaubens willen den Märty-
rertod sterben mußte, lenkte er die Aufmerksamkeit noch einmal auf
die kostbaren Gnadengaben, die jeder Gläubige erlangen kann. In
der vollen Gewißheit seines Glaubens ermahnte der greise Apostel
seine Brüder, im christlichen Wandel entschlossen dem Ziel entge-
genzugehen. Er bat sie: „Tut desto mehr Fleiß, eure Berufung und
Erwählung festzumachen. Denn wenn ihr solches tut, werdet ihr
nicht straucheln, und so wird euch reichlich dargereicht werden der
Eingang zu dem ewigen Reich unsres Herrn und Heilandes Jesus
Christus.“
2.Petrus 1,10.11
. Welch eine kostbare Zusicherung. Eine
herrliche Hoffnung eröffnet sich für den Nachfolger Jesu, der im
Glauben der christlichen Vollkommenheit zustrebt!
„Darum“, fuhr der Apostel fort, „will ih‘s nicht lassen, euch
allezeit daran zu erinnern, wiewohl ir‘s wisset und gestärkt seid in
der Wahrheit, die bei euch ist. Ich achte es aber für billig, solange
ich in dieser Hütte bin, euch zu erinnern und zu erwecken; denn ich
weiß, daß ich meine Hütte bald verlassen muß, wie mir denn auch
unser Herr Jesus Christus kundgetan hat. Ich will aber Fleiß tun, daß
ihr allezeit nach meinem Abscheiden solches im Gedächtnis halten
könnt.“
2.Petrus 1,12-15
.
Der Apostel war bestens dazu in der Lage, über Gottes Absicht
mit den Menschen zu sprechen; denn während des Wirkens Christi
auf Erden hatte er viel vom Reich Gottes gesehen und viel darüber
gehört. „Wir sind nicht klugen Fabeln gefolgt“, mahnte er die Gläu-
bigen, „als wir euch kundgetan haben die Kraft und das Kommen
unsres Herrn Jesus Christus; sondern wir haben seine Herrlichkeit
selber gesehen. Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Preis