Seite 444 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Das Wirken der Apostel
um die „unverwelkliche Krone“ (
1.Petrus 5,4
) vorwärtsdrängt.
Wer dazu neigt, sich für wer weiß wie heilig zu halten, soll-
te in den Spiegel des Gesetzes Gottes blicken. Sobald er dessen
weitreichende Forderungen erkennt und ihm bewußt wird, daß es
ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens ist, wird er sich
nicht länger seiner Sündlosigkeit rühmen. Ohne einen Unterschied
zwischen sich und seinen Brüdern zu machen, stellt Johannes fest:
„Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so verführen wir uns selbst,
und die Wahrheit ist nicht in uns.“
1.Johannes 1,8
. „Wenn wir sa-
gen, wir haben nicht gesündigt, so machen wir ihn zum Lügner, und
sein Wort ist nicht in uns.“
1.Johannes 1,10
. „Wenn wir aber unsere
Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden
vergibt und reinigt uns von aller Untugend.“
1.Johannes 1,9
.
Manche Menschen halten sich für heilig und behaupten, sie ge-
hörten ganz dem Herrn an; deshalb hätten sie Anspruch auf die
Verheißungen Gottes. Sie verweigern aber seinen Geboten den Ge-
horsam. Diese Übertreter des Gesetzes beanspruchen alles für sich,
was Gottes Kindern verheißen ist. Das ist jedoch reine Vermessen-
heit, denn Johannes erklärt uns, daß sich die wahre Liebe zu Gott
im Gehorsam gegen all seine Gebote bekundet. Es genügt nicht,
der Wahrheit lediglich theoretisch zuzustimmen, ein Bekenntnis des
Glaubens an Christus abzulegen und davon überzeugt zu sein, daß
Jesus kein Betrüger und der biblische Bericht keine schlau erdachte
Fabel ist. Johannes schrieb diesbezüglich: „Wer da sagt: Ich kenne
ihn, und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in solchem
ist die Wahrheit nicht. Wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrlich
die Liebe Gottes vollkommen. Daran erkennen wir, daß wir in ihm
sind.“
1.Johannes 2,4.5
. „Wer seine Gebote hält, der bleibt in ihm
und er in ihm.“
1.Johannes 3,24
.
Johannes lehrte nicht, daß das Heil durch Gehorsam erworben
werden sollte, wohl aber, daß Gehorsam die Frucht des Glaubens
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und der Liebe ist. „Ihr wisset“, sagte er, „daß er ist erschienen, damit
er die Sünden wegnehme, und ist keine Sünde in ihm. Wer in ihm
bleibt, der sündigt nicht; wer da sündigt, der hat ihn nicht gesehen
noch erkannt.“
1.Johannes 3,5.6
. Wenn wir in Christus bleiben, wenn
Gottes Liebe in uns wohnt, dann werden unsere Gefühle, Gedanken
und Handlungen mit Gottes Willen übereinstimmen. Ein geheiligtes
Herz ist im Einklang mit dem göttlichen Gesetz.