Seite 454 - Das Wirken der Apostel (1976)

Basic HTML-Version

450
Das Wirken der Apostel
Jesus stellt seinen Nachfolgern weder irdische Ehren und Reich-
tümer noch ein Leben ohne Anfechtungen in Aussicht. Er ruft sie
statt dessen auf, ihm auf dem Pfad der Selbstverleugnung und Er-
niedrigung zu folgen. Ihm, der kam, um die Welt zu erlösen, wider-
standen die vereinten Kräfte des Bösen. In einer unbarmherzigen
Verschwörung erhoben sich böse Menschen und böse Engel gegen
den Friedensfürsten. Mit jedem Wort und jeder Tat offenbarte er
göttliche Barmherzigkeit, und weil er so völlig anders als die Welt
war, erregte er die erbittertste Feindschaft.
So wird es allen ergehen, die „gottesfürchtig leben wollen in
Christus Jesus“. (
2.Timotheus 3,12
). Wer vom Geist Christi erfüllt
ist, muß mit Schmach und Bedrängnis rechnen. Die Art und Weise
der Verfolgung mag sich im Laufe der Zeit wandeln, aber seit den
Tagen Abels steht dahinter der gleiche Geist als treibende Kraft.
Satan hat zu allen Zeiten die Kinder Gottes verfolgt, gemar-
tert und getötet. Dennoch erwiesen sie sich selbst im Sterben als
Überwinder. Sie legten Zeugnis ab von der Kraft des Herrn, der
mächtiger ist als Satan. Mögen gottlose Menschen in ihrem Haß den
[573]
Leib peinigen und zerstören — das Leben, das mit Christus in Gott
verborgen ist, können sie nicht antasten. Sie vermögen wohl Männer
und Frauen hinter Gefängnismauern zu werfen, aber niemals ihren
Geist zu fesseln.
In Anfechtungen und Verfolgungen wird die Herrlichkeit Gottes,
d.h. sein Charakter, an seinen Auserwählten offenbar. Die Gläubi-
gen, von der Welt gehaßt und verfolgt, werden in der Schule Christi
erzogen. Sie wandern auf schmalen Pfaden über die Erde und wer-
den geläutert im Feuerofen der Trübsal. Sie bleiben Christus treu
selbst in schweren Kämpfen sie verleugnen sich selbst und erdulden
bittere Enttäuschungen: Dadurch lernen sie die Schwere und das
Furchtbare der Sünde kennen und verabscheuen sie. Als Teilhaber
an Christi Leiden können sie hinter dem Dunkel die Herrlichkeit
Gottes erblicken und sagen: „Ich halte dafür, daß dieser Zeit Leiden
der Herrlichkeit nicht wert sei, die an uns soll offenbart werden.“
Römer 8,18
.
[574]
[575]