Seite 461 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Die Offenbarung
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migkeit und Hingabe seiner Kinder. Wenn er auch Hoherpriester und
Mittler im himmlischen Heiligtum ist, wird er doch als der darge-
stellt, der inmitten seiner Gemeinden hier auf Erden einhergeht. Mit
unermüdlicher Wachsamkeit und unablässiger Sorgfalt beobachtet er,
ob etwa die Fackel irgendeines seiner Wächter nur schwach brennt
oder gar am Erlöschen ist. Wären die Leuchter nur menschlicher
Fürsorge überlassen, dann würden die flackernden Flammen bald
verglimmen und sterben. Nun aber ist er selbst der treue Wächter
im Hause des Herrn, der zuverlässige Hüter der Tempelhöfe. Seine
beständige Sorge und erhaltende Gnade sind die Quelle des Lebens
und des Lichtes.
Ebenso wird Christus als der dargestellt, der die sieben Sterne in
seiner Hand hält. Das gibt uns die Gewißheit, daß keine Gemeinde,
die treu zu ihrer Pflicht steht, befürchten müßte, zunichte zu werden;
denn kein einziger Stern, der unter dem Schutz des Allmächtigen
steht, kann der Hand Christi entrissen werden.
„Das sagt, der da hält die sieben Sterne in seiner Rechten.“
Of-
fenbarung 2,1
. Diese Worte gelten den Lehrern in der Gemeinde,
denen Gott schwerwiegende Verantwortung auferlegt hat. Die guten
Einflüsse, die in der Gemeinde reichlich verspürt werden sollten,
hängen vornehmlich von Gottes Dienern ab, die Christi Liebe offen-
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baren sollen. Die Sterne des Himmels unterstehen seiner Herrschaft.
Er gibt ihnen das Licht und lenkt sie in ihren Bahnen. Täte er dies
nicht, so würden sie fallen. Das trifft auch auf seine Diener zu. Sie
sind nur Werkzeuge in seiner Hand, und alles Gute, das sie ausführen,
geschieht durch seine Kraft. Durch sie soll sein Licht weiterleuchten.
Tüchtig werden sie allein durch den Heiland. Solange sie auf ihn
schauen, wie er auf den Vater schaute, vermögen sie sein Werk zu
tun. Solange sie sich ganz auf Gott verlassen, verleiht er ihnen seine
Herrlichkeit, damit sie diese in die Welt hinausstrahlen.
Schon früh in der Geschichte der Gemeinde hatte das von Paulus
geweissagte Geheimnis der Bosheit sein verderbliches Werk begon-
nen. Als dann die Irrlehrer, vor denen Petrus die Gläubigen gewarnt
hatte, ihre Ketzereien verbreiteten, ließen sich viele von ihnen be-
tören. Andere strauchelten in Anfechtungen und wurden versucht,
ihren Glauben aufzugeben. Zu der Zeit, als Johannes die Offenba-
rung empfing, hatten schon viele ihre erste Liebe zur Wahrheit des
Evangeliums verloren. Aber in seiner Barmherzigkeit gab Gott die