Seite 472 - Das Wirken der Apostel (1976)

Basic HTML-Version

468
Das Wirken der Apostel
Christus hat der Gemeinde eine heilige Pflicht auferlegt. Jedes
Glied sollte gleichsam ein Kanal sein, durch den Gott der Welt die
Schätze seiner Gnade und den unausforschlichen Reichtum Chri-
sti zufließen lassen kam. Nichts wünscht der Heiland sehnlicher,
als Menschen, die seinen Geist und sein Wesen der Welt kundma-
chen. Und die Welt bedarf nichts so sehr wie eine Offenbarung der
Liebe des Heilandes durch Menschen. Der ganze Himmel wartet
auf Männer und Frauen, durch die Gott die Kraft des Christentums
offenbaren kann.
Die Gemeinde ist Gottes Werkzeug zur Verkündigung der Wahr-
heit; er hat sie zugerüstet, ein besonderes Werk zu tun. Wenn sie
ihm treu ist und willig seinen Geboten gehorcht, wird die göttliche
Gnade in ihrer ganzen Herrlichkeit in ihr wohnen. Wird sie ihrem
Bund treu bleiben und den Herrn, den Gott Israels, ehren, dann wird
keine Macht ihr widerstehen können.
Eifer für Gott und seine Sache trieb einst die Jünger an, mit
großer Kraft das Evangelium zu bezeugen. Sollte nicht gleicher
Eifer unsere Herzen zu der Entschlossenheit entfachen, andern die
Geschichte von der erlösenden Liebe und von Christus, dem Ge-
kreuzigten, zu erzählen? Als Christen dürfen wir nicht nur auf die
Wiederkunft des Heilandes warten, sondern können auch das Kom-
men dieses Tages beschleunigen.
Wenn die Gemeinde das Kleid der Gerechtigkeit Christi anlegt,
und sich in keiner Weise dieser Welt gleichstellt, dann steht ihr der
[596]
Anbruch eines neuen, herrlichen Tages unmittelbar bevor. Gottes
Verheißungen an sie gelten für alle Zeiten. Er wird sie für alle Zeiten
herrlich machen — zu einer Freude für viele Geschlechter. Die
Wahrheit, die denen, die sie verachten und verwerfen, unerkannt
bleibt, wird zuletzt triumphieren. Schien es zeitweise auch so, als ob
sie aufgehalten wurde, so konnte ihr Fortgang doch nie verhindert
werden. Stößt Gottes Botschaft auf Widerstand, dann verleiht ihr
Gott vermehrte Kraft, damit ihr Einfluß um so größer werde. Angetan
mit göttlicher Macht, wird sie sich ihren Weg auch durch stärkste
Bollwerke bahnen und jedes Hindernis bewältigen.
Was hielt den Sohn Gottes in seinem an Mühen und Opfern
reichen Leben aufrecht? Er sah die Frucht seiner Arbeit, und das be-
friedigte ihn. Im Blick auf die Ewigkeit schaute er die Glückseligkeit
derer, die durch seine Menschwerdung Vergebung und ewiges Leben