Seite 49 - Das Wirken der Apostel (1976)

Basic HTML-Version

Die Gabe des Geistes
45
10,1
. „Und ihr, Kinder Zions, freuet euch und seid fröhlich im Herrn,
eurem Gott, der euch gnädigen Regen gibt und euch herabsendet
Frühregen und Spätregen wie zuvor.“
Joel 2,23
.
Wenn aber die Glieder der Gemeinde Gottes heute keine leben-
dige Verbindung mit der Quelle allen geistlichen Wachstums haben,
werden sie auch nicht bereit sein zur Zeit der Ernte. Halten sie jetzt
ihre Lampen nicht in Ordnung und am Brennen, wird ihnen auch
keine zusätzliche Gnade zuteil, wenn sie ihrer besonders bedürfen.
Nur diejenigen, denen ständig neu Gnade zufließt, werden soviel
Kraft besitzen, wie sie täglich bedürfen und wie der Einsatz ihrer
Fähigkeiten erfordert. Anstatt auf eine zukünftige Zeit zu schauen,
in der sie auf besondere Weise mit geistlicher Kraft für das Werk der
Seelenrettung ausgestattet werden, übergeben sie sich Gott täglich,
damit er sie zu Gefäßen mache, wie er sie gebrauchen kann. Täglich
nützen sie die Gelegenheiten zum Dienst, die sich in ihrer Umgebung
bieten. Täglich zeugen sie für den Meister, wo sie auch sein mögen,
sei es im bescheidenen Wirkungskreis daheim oder bei nützlicher
[57]
Arbeit in der Öffentlichkeit.
Für den Mitarbeiter, der sich dem Herrn geweiht hat, ist es ein
wunderbarer Trost zu wissen, daß selbst Christus während seines
Erdenlebens seinen Vater täglich um erneuten Zufluß der benötigten
Gnade bat. Durch diese Gemeinschaft mit Gott konnte er andere
stärken und segnen. Seht, wie der Heiland sich im Gebet vor seinem
Vater beugt! Obwohl er Gottes Sohn ist, stärkt er seinen Glauben
im Gebet. Aus der Gemeinschaft mit dem Himmel schöpft er die
Kraft, dem Bösen zu widerstehen und den Bedürfnissen seiner Mit-
menschen zu dienen. Als älterer Bruder der Menschen kennt er
die Not derer, die zwar von Schwachheit umgeben sind und in ei-
ner Welt der Sünde und Versuchung leben, ihm aber doch dienen
möchten. Er weiß, daß die Boten, die er als tauglich aussenden will,
schwache, irrende Menschen sind. Aber allen, die sich rückhaltlos
in seinen Dienst stellen, verspricht er göttliche Hilfe. Sein eigenes
Beispiel beweist, daß ernstes, anhaltendes Gebet zu Gott im Glauben
— einem Glauben, der zum Bewußtsein völliger Abhängigkeit von
Gott und ungeteilter Hingabe an sein Werk führt — den Menschen
den Beistand des Heiligen Geistes im Kampf gegen die Sünde zu
verschaffen vermag.