Seite 53 - Das Wirken der Apostel (1976)

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An der Pforte des Tempels
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versicherte ihnen, daß es für sie keine Hoffnung auf Erlösung gäbe,
wenn nicht durch die Gnade dessen, den sie gekreuzigt hatten. Nur
durch den Glauben an ihn könnten ihre Sünden vergeben werden.
Er rief: „So tut nun Buße und bekehret euch, daß eure Sünden
getilgt werden, auf daß da komme die Zeit der Erquickung von
dem Angesicht des Herrn ... Ihr seid der Propheten und des Bundes
Kinder, welchen Gott gemacht hat mit euren Vätern, da er sprach
zu Abraham: ‚Durch dein Geschlecht sollen gesegnet werden alle
Völker auf Erden.‘ Für euch zuvörderst hat Gott erweckt seinen
Knecht Jesus und hat ihn zu euch gesandt, euch zu segnen, daß
ein jeglicher sich bekehre von seiner Bosheit.“
Apostelgeschichte
3,19.25.26
.
So predigten die Jünger die Auferstehung Christi. Viele Zuhörer
hatten auf dieses Zeugnis gewartet, und als sie es nun hörten, glaub-
ten sie. Christi Worte kamen ihnen wieder ins Gedächtnis, und sie
stellten sich auf die Seite derer, die das Evangelium annahmen. Der
vom Heiland gesäte Same ging auf und brachte Frucht.
Als die Jünger „zum Volk redeten, traten zu ihnen die Priester
und der Hauptmann des Tempels und die Sadduzäer, die verdroß,
[62]
daß sie das Volk lehrten und verkündigten an Jesus die Auferstehung
von den Toten“.
Apostelgeschichte 4,1
.
Nach Christi Auferstehung hatten die Priester überall die Lüge
verbreitet, Jesu Leichnam sei von den Jüngern gestohlen worden,
während die römischen Wachsoldaten schliefen. Es überrascht daher
nicht, daß sie ungehalten waren, als Petrus und Johannes die Auf-
erstehung dessen predigten, den sie umgebracht hatten. Besonders
erregt darüber waren die Sadduzäer. Sie spürten, daß ihre Lieblings-
lehre in Gefahr geriet und ihr Ansehen auf dem Spiel stand.
Da die Zahl der zum neuen Glauben Bekehrten schnell zunahm,
waren Pharisäer und Sadduzäer sich einig darin, daß ihr Einfluß
noch stärker gefährdet würde als zu Jesu Lebzeiten auf Erden, wenn
man diese neuen Lehrer ungehindert gewähren ließe. Mit Hilfe
einiger Sadduzäer verhaftete deshalb der Tempelhauptmann Petrus
und Johannes und nahm sie in Gewahrsam, weil es an diesem Tag
für ein Verhör zu spät war.
Die Feinde der Jünger konnten sich nicht mehr der Tatsache
verschließen, daß Christus von den Toten auferstanden war. Der
Beweis war zu eindeutig, als daß man daran hätte zweifeln können.