Seite 54 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Das Wirken der Apostel
Dennoch verhärteten die Schriftgelehrten ihre Herzen und weigerten
sich, die schreckliche Tat der Kreuzigung Jesu zu bereuen.
Den jüdischen Obersten waren genügend Beweise gegeben wor-
den, daß die Apostel unter göttlicher Eingebung redeten und handel-
ten, aber beharrlich widersetzten sie sich der Botschaft der Wahrheit.
Christus war nicht so gekommen, wie sie es erwartet hatten. Zeit-
weise waren sie zwar davon überzeugt gewesen, daß er Gottes Sohn
sei, doch sie hatten diese Überzeugung erstickt und ihn gekreuzigt.
Gnädig gab Gott ihnen weitere Beweise und bot ihnen auch jetzt
eine Gelegenheit, sich zu ihm zu wenden. Er ließ ihnen durch die
Jünger sagen, daß sie den Lebensfürsten getötet hatten, gleichzeitig
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aber forderte er sie durch diese schreckliche Anklage zur Umkehr
auf. Doch die jüdischen Lehrer fühlten sich in ihrer Selbstgerech-
tigkeit sehr sicher und weigerten sich zuzugeben, daß die Männer,
von denen sie der Kreuzigung Christi beschuldigt wurden, unter der
Leitung des Heiligen Geistes redeten.
Da sich die Priester zur Auflehnung gegen Christus entschieden
hatten, trieb sie jeder Widerstand erneut an, die einmal gewählte
Richtung weiter zu verfolgen. In ihrer Halsstarrigkeit wurden sie
immer entschlossener. Nicht, daß sie sich nicht hätten unterwerfen
können; sie konnten es, wollten es aber nicht. Sie waren schuldig und
hatten den Tod verdient, hatten sie doch den Sohn Gottes getötet;
aber nicht deshalb allein wurden sie vom Heil getrennt, sondern
weil sie Gott widerstrebten. Beharrlich verwarfen sie das Licht und
verschlossen sich den Schuldsprüchen des Geistes. Der Einfluß,
der die Kinder des Ungehorsams beherrscht, wirkte in ihnen und
veranlaßte sie, die Männer zu schmähen, durch die Gott wirkte. Die
Boshaftigkeit ihrer Empörung steigerte sich mit jeder weiteren Tat
des Widerstrebens gegen Gott und gegen die Botschaft, die er seinen
Dienern zu verkündigen aufgetragen hatte. Unbußfertigkeit trieb die
jüdischen Führer täglich tiefer in die Auflehnung und bereitete eine
Ernte dessen vor, was sie gesät hatten.
Gott zürnt den Unbußfertigen nicht nur deshalb, weil sie ge-
sündigt haben, sondern vor allem weil sie — obwohl zur Umkehr
gerufen — in ihrem Widerstand beharren und trotz des ihnen verlie-
henen Lichtes die Sünden der Vergangenheit wiederholen. Hätten
sich die jüdischen Obersten der überzeugenden Macht des Heiligen
Geistes unterworfen, wäre ihnen vergeben worden; aber sie wollten