Seite 65 - Das Wirken der Apostel (1976)

Basic HTML-Version

Warnung vor Heuchelei
61
Frauen denken nur an ihr eigenes Vergnügen und stillen alle ihre
Wünsche, während sie Gott unwillig eine kärgliche Gabe bringen.
Sie vergessen, daß der Herr eines Tages eine genaue Abrechnung
über die Verwendung seiner Güter verlangen wird und daß er die
kärgliche Gabe für seine Schatzkammer ebensowenig annehmen
wird wie damals die Gabe des Ananias und der Saphira.
Durch die strenge Bestrafung jener Meineidigen möchte Gott
uns lehren, wie tief verhaßt und verächtlich ihm Betrug und Heu-
chelei sind. Dadurch daß Ananias und Saphira vortäuschten, alles
gegeben zu haben, logen sie den Heiligen Geist an und verloren
zugleich dieses und das zukünftige Leben. Derselbe Gott, der sie
bestrafte, verurteilt auch heute alle Unaufrichtigkeit. Lügenhafte
Lippen sind ihm ein Greuel. Er erklärt, daß in die heilige Stadt „wird
nicht hineingehen irgendein Unreines und nicht, der da Greuel tut
und Lüge, sondern allein, die geschrieben sind in dem Lebensbuch
des Lammes“.
Offenbarung 21,27
. Laßt es uns mit der Wahrheit
genau nehmen. Laßt sie ein Teil unseres Lebens werden. Schindlu-
der treiben mit der Wahrheit und um selbstsüchtiger Pläne willen
heucheln, bedeutet Schiffbruch am Glauben. „So stehet nun, um-
gürtet an euren Lenden mit Wahrheit und angetan mit dem Panzer
der Gerechtigkeit.“
Epheser 6,14
. Wer Unwahrheiten ausspricht,
verkauft seine Seele für einen Schleuderpreis. Es mag so scheinen,
als leisteten ihm seine Lügen in Notlagen gute Dienste, und er mag
sich durch sie gewisse geschäftliche Vorteile versprechen, die er auf
ehrliche Weise meint nicht erreichen zu können. Aber schließlich
kommt er dahin, daß er selber niemandem mehr vertrauen kann. Da
er selbst lügt, glaubt er auch dem Wort anderer nicht.
Bei Ananias und Saphira wurde ihr Versuch, Gott zu betrügen,
schnell bestraft. Dieselbe Sünde hat sich in der Geschichte der Ge-
[77]
meinde noch oft wiederholt und wird auch in unserer Zeit von vielen
begangen. Wenn sie auch nicht gleich das sichtbare Mißfallen Got-
tes zu erregen scheint, ist sie doch in seinen Augen nicht weniger
verabscheuungswert als zur Zeit der Apostel. Wir sind gewarnt. Gott
hat seinen Abscheu vor dieser Sünde klar bekundet. Alle, die sich
der Heuchelei und dem Geiz hingeben, können sicher sein, daß sie
ihre eigenen Seelen verderben.
[78]
[79]