Seite 64 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Das Wirken der Apostel
Gott hat die Verkündigung des Evangeliums von der Arbeit und
den Gaben seines Volkes abhängig gemacht. Freiwillige Gaben und
der Zehnte bilden die Einkünfte im Werk des Herrn. Von den uns
Menschen anvertrauten Mitteln beansprucht Gott einen bestimm-
ten Teil — den Zehnten. Er stellt es jedem frei, ob er mehr geben
will oder nicht. Aber wenn das Herz eines Menschen unter dem
Einfluß des Heiligen Geistes zu dem Gelübde bewegt wird, einen
bestimmten Betrag zu geben, so hat er von da an kein Recht mehr
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auf den geweihten Teil. Werden Versprechen dieser Art Menschen
gegenüber abgegeben, so gelten sie als bindend. Sollte das aber nicht
erst recht zutreffen, wenn sie Gott gegenüber gemacht werden? Sind
Versprechen infolge einer Gewissensentscheidung weniger bindend
als schriftliche Vereinbarungen unter Menschen?
Wenn das göttliche Licht mit ungewöhnlicher Klarheit und Kraft
das Herz erleuchtet, verliert die gewohnheitsmäßige Selbstsucht ihre
Macht, und an ihre Stelle tritt die Bereitschaft, für Gottes Werk
Gaben darzubringen. Niemand aber sollte annehmen, daß er sein
Versprechen ohne Satans Protest einlösen könne. Satan sieht es nicht
gern, wenn das Reich des Erlösers auf Erden gebaut wird. Deshalb
flüstert er den Menschen ein, das Opfer sei zu groß und hindere sie
in ihren Bemühungen, Eigentum zu erwerben oder die Wünsche der
Familie zufriedenzustellen.
Gott segnet Menschen mit irdischen Gütern, damit sie zur Förde-
rung seines Werkes beitragen können. Er sendet Sonnenschein und
Regen und bringt die Pflanzen zum Blühen. Er schenkt Gesundheit
und die Fähigkeit, Mittel zu erwerben. Alle Segnungen kommen
aus seiner gütigen Hand. Er seinerseits möchte, daß Männer und
Frauen ihre Dankbarkeit dadurch erweisen, daß sie ihm einen Teil
davon als Zehnten und Gaben, Dankopfer, Hebopfer und Sündopfer
zurückerstatten. Flössen dem göttlichen Plan entsprechend diese
Mittel — der Zehnte von allem Einkommen und freiwillige Gaben
— in die Schatzkammer des Herrn, würden sie im Überfluß für den
Fortschritt des Werkes Gottes vorhanden sein.
Doch die Herzen der Menschen werden durch Selbstsucht ver-
härtet und werden — ähnlich wie Ananias und Saphira — versucht,
einen Teil dessen zurückzubehalten, was Gott gehört, und dennoch
vorzugeben, Gottes Forderungen zu erfüllen. Viele geben ihr Geld
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verschwenderisch für den eigenen Genuß aus. Viele Männer und