Seite 63 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Warnung vor Heuchelei
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Hättest du ihn doch wohl mögen behalten, da du ihn hattest; und da
er verkauft war, war es auch in deiner Gewalt. Warum hast du dir
solches in deinem Herzen vorgenommen? Du hast nicht Menschen,
sondern Gott belogen. Als Ananias aber diese Worte hörte, fiel er
nieder und gab den Geist auf. Und es kam eine große Furcht über
alle, die dies hörten.“
Apostelgeschichte 5,3-5
.
„Hättest du ihn doch wohl mögen behalten, da du ihn hattest“,
sprach Petrus. Ananias war keineswegs gedrängt worden, sein Ei-
gentum dem Gemeinwohl zu opfern. Er hatte aus freiem Entschluß
gehandelt. Aber durch seinen Versuch, die Jünger zu täuschen, hatte
er den Allmächtigen belogen.
„Und es begab sich über eine Weile, bei drei Stunden, da kam
seine Frau herein und wußte nicht, was geschehen war. Aber Petrus
sprach zu ihr: Sage mir, habt ihr den Acker so teuer verkauft? Sie
sprach: Ja, so teuer. Petrus aber sprach zu ihr: Warum seid ihr denn
eins geworden, zu versuchen den Geist des Herrn? Siehe, die Füße
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derer, die deinen Mann begraben haben, sind vor der Tür und werden
dich hinaustragen. Und alsbald fiel sie zu seinen Füßen und gab den
Geist auf. Da kamen die Jünglinge und fanden sie tot, trugen sie
hinaus und begruben sie neben ihren Mann. Und es kam eine große
Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, die dieses hörten.“
Apostelgeschichte 5,7-11
.
In seiner unendlichen Weisheit sah Gott, daß diese außerordent-
liche Bekundung seines Zornes notwendig war, um die junge Ge-
meinde vor sittlichem Verfall zu bewahren. Ihre Gliederzahl wuchs
schnell. Die Gemeinde wäre gefährdet worden, wenn mit der schnel-
len Zunahme von Bekehrten Männer und Frauen hinzugetan worden
wären, die unter dem Vorwand, Gott zu dienen, den Mammon an-
beteten. Dieses Urteil bestätigt, daß Menschen Gott nicht täuschen
können, daß er die verborgenen Sünden des Herzens aufdeckt und
sich nicht spotten läßt. Es sollte der Gemeinde zur Warnung dienen
und sie dahin führen, Schein und Heuchelei zu meiden und sich
davor zu hüten, Gott berauben zu wollen.
Nicht nur der Urgemeinde, sondern allen künftigen Geschlech-
tern sollte dieses Beispiel zeigen, wie sehr Gott Habsucht, Betrug
und Heuchelei haßt. Ananias und Saphira hatten zuerst Habsucht ge-
nährt. Das Verlangen, etwas von dem zu behalten, was sie dem Herrn
versprochen hatten, führte sie schließlich zu Betrug und Heuchelei.