Seite 76 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Das Wirken der Apostel
könnten auf den Empfang der Wahrheit vorbereitet und für Christus
gewonnen werden. Solange sie vereint blieben, würde die Gemeinde
„schön wie der Mond, klar wie die Sonne, gewaltig wie ein Heer“
(
Hohelied 6,10
) vorangehen. Nichts könnte ihr ständiges Umsich-
greifen aufhalten. Die Gemeinde schritte von Sieg zu Sieg und
erfüllte herrlich ihren göttlichen Auftrag, der Welt das Evangelium
zu verkündigen.
Die Gemeinde in Jerusalem sollte in ihrem Aufbau ein Vorbild
für die zu errichtenden Gemeinden an allen anderen Orten sein,
wo Boten der Wahrheit Menschen für die Frohbotschaft gewönnen.
Diejenigen, denen die Leitung der Gemeinde anvertraut worden
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war, sollten nicht über Gottes Erbteil herrschen, sondern als weise
Hirten „die Herde Gottes“ weiden und „Vorbilder der Herde“ (
1.Pe-
trus 5,2.3
) sein. Die Diakone sollten Männer sein, „die einen guten
Ruf haben und voll heiligen Geistes und Weisheit sind“.
Apostelge-
schichte 6,3
. Alle aber sollten vereint für das Recht einstehen und es
mit Festigkeit und Entschlossenheit wahren. So könnten sie einen
einigenden Einfluß auf die ganze Gemeinde ausüben.
Als in der späteren Geschichte der Frühchristenheit sich in ver-
schiedenen Teilen der Welt einzelne Gruppen von Gläubigen zu Ge-
meinden zusammenschlossen, wurde der innere Aufbau der Gemein-
de weiter vervollkommnet, um Ordnung und einmütiges Handeln zu
gewährleisten. Jedes Glied wurde ermahnt, seine Aufgabe gut zu er-
füllen und die ihm anvertrauten Gaben weise zu gebrauchen. Einige
wurden vom Heiligen Geist mit besonderen Gaben ausgestattet —
„aufs erste Apostel, aufs andre Propheten, aufs dritte Lehrer, danach
Wundertäter, danach Gaben, gesund zu machen, Helfer, Regierer,
mancherlei Zungen“.
1.Korinther 12,28
. Alle diese verschiedenen
Arbeiter sollten in der Gemeinde einträchtig zusammenwirken.
„Es sind mancherlei Gaben; aber es ist ein Geist. Und es sind
mancherlei Ämter; aber es ist ein Herr. Und es sind mancherlei Kräf-
te; aber es ist ein Gott, der da wirket alles in allen. In einem jeglichen
offenbaren sich die Gaben des Geistes zu gemeinem Nutzen. Einem
wird gegeben durch den Geist, zu reden von der Weisheit; dem an-
dern wird gegeben, zu reden von der Erkenntnis, nach demselben
Geist; einem andern der Glaube, in demselben Geist; einem andern
die Gabe, gesund zu machen, in dem einen Geist; einem andern die
Kraft, Wunder zu tun; einem andern Weissagung; einem andern,