Seite 75 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Die sieben Almosenpfleger
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für ihre Mitarbeiter, daß sie die verschiedenen Gemeindebelange
zusammenfaßten und als gemeinsames Ganzes verbanden.
Daß dieser Schritt dem Willen Gottes entsprach, zeigten die
unmittelbaren segensreichen Folgen. „Das Wort Gottes breitete sich
aus, und die Zahl der Jünger ward sehr groß zu Jerusalem. Es wurden
auch viele Priester dem Glauben gehorsam.“
Apostelgeschichte 6,7
.
Diese Seelenernte war auf zweierlei zurückzuführen: auf die den
Aposteln eingeräumte größere Freiheit sowie auf den Eifer und die
Kraft, in der die sieben Diakone wirkten. Die Tatsache, daß diese
Brüder vor allem zur Fürsorge für die Armen eingesetzt worden
waren, schloß die Unterweisung in der Glaubenslehre nicht aus. Im
Gegenteil, sie waren durchaus in der Lage, andere in der Wahrheit
zu unterrichten, und dieser Aufgabe widmeten sie sich mit großem
Ernst und gutem Erfolg.
Der Urgemeinde war ein sich ständig ausweitendes Werk anver-
traut worden: überall dort, wo aufrichtige Menschen zum Dienst
für Christus willig waren, sollte sie Mittelpunkte des Lichtes und
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Segens schaffen. Über die ganze Welt sollte sich die Verkündigung
des Evangeliums ausdehnen. Diesen wichtigen Auftrag konnten die
Boten des Kreuzes nur erfüllen, wenn sie in christlicher Einmütig-
keit miteinander verbunden blieben und so der Welt offenbarten,
daß sie mit Christus eins waren in Gott. Hatte ihr göttlicher Führer
nicht gebetet: „Heiliger Vater, erhalte sie in deinem Namen, den
du mir gegeben hast, daß sie eins seien gleichwie wir“?
Johannes
17,11
. Und hatte er nicht von seinen Jüngern gesagt: „Die Welt haßte
sie; denn sie sind nicht von der Welt“?
Johannes 17,14
. Hatte er
nicht zum Vater gefleht, daß sie „vollkommen eins seien“ (
Johannes
17,23
), „damit die Welt glaube, du habest mich gesandt“?
Johannes
17,21
. Ihr geistliches Leben und ihre geistliche Kraft waren abhän-
gig von einer innigen Verbindung mit dem, der sie beauftragt hatte,
das Evangelium zu predigen.
Die Kraft des Heiligen Geistes und das Mitwirken der Engel des
Himmels konnten die Jünger nur dann erwarten, wenn sie eins mit
Christus waren. Mit Hilfe dieser göttlichen Kräfte vermochten sie
der Welt gegenüber eine geschlossene Front zu bilden und siegreich
in dem Kampf zu bleiben, den sie unaufhörlich gegen die Mächte
der Finsternis führen mußten. Würden sie weiterhin vereint wirken,
würden himmlische Boten ihnen den Weg bahnen. Viele Herzen