Seite 11 - Der Weg zu Christus (1975)

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Gottes Liebe zu uns Menschen
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„Gott ist die Liebe!“ steht auf jeder sich öffnenden Knospe,
auf jedem Grashalm geschrieben. Die lieblichen Vögel, deren fro-
he Lieder die Luft erfüllen, die zartgefärbten Blumen, die in ihrer
vollkommenen Schönheit den Raum mit ihren Wohlgerüchen durch-
weben, die stattlichen Bäume des Waldes mit dem saftigen Grün
ihres reichen Blätterwerks — sie alle zeugen laut von der liebevol-
len, väterlichen Fürsorge unseres Gottes und von seinem Verlangen,
seine Kinder glücklich zu machen.
Gottes Wesen offenbart sich in seinem Wort. Als Mose betete:
„Laß mich deine Herrlichkeit sehen“, antwortete ihm der Herr: „Ich
will vor deinem Angesicht alle meine Güte vorübergehen lassen.“
2.Mose 33,18.19
. Das ist seine Herrlichkeit. Als der Herr vor dem
Angesicht Moses vorüberging, rief er: „Herr, Herr, Gott, barmherzig
und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue! der da
bewahret Gnade in tausend Glieder und vergibt Missetat, Übertre-
tung und Sünde.“
2.Mose 34,6.7
. In ähnliche Worte brach Jona aus:
„Ich weiß, daß du gnädig, barmherzig, langmütig und von großer
Güte bist.“
Jona 4,2
.
Der Herr hat uns zu sich gezogen durch unzählige Beweise seiner
Liebe im Himmel und auf Erden. Er hat sich uns durch die Werke der
Natur, durch die innigsten und zartesten Bande, die das Menschen-
herz nur zu ersinnen und zu erkennen vermag, zu offenbaren gesucht;
doch versinnbilden diese alle nur unvollkommen seine Liebe zu uns.
Trotz dieser klaren Beweise verblendete der Feind alles Guten die
Herzen der Menschen so sehr, daß sie nur mit Furcht und Zittern
auf Gott schauten und sich ihn als einen harten und unversöhnlichen
Herrn vorstellten. Satan verleitete den Menschen dazu, Gott als ein
Wesen anzusehen, dessen Haupteigenschaft starre Gerechtigkeit ist,
als einen strengen Richter, einen unnachsichtigen Gläubiger. Er stellt
den Schöpfer dar, als ob er mit mißtrauischen Blicken die Irrtümer
und Fehler der Menschen beobachtete und dann die armen Geschöp-
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fe mit seinen Gerichten überfiele. Jesus kam nun auf die Erde und
lebte unter Menschen, um diese dunklen Schatten zu entfernen und
der Welt die unendliche Liebe Gottes zu offenbaren.
Der Sohn verließ den Himmel, um uns den Vater zu zeigen. „Nie-
mand hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters
Schoß ist, der hat es uns verkündigt.“
Johannes 1,18
. „Niemand
kennet den Sohn denn nur der Vater; und niemand kennet den Vater