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Der Weg zu Christus
für unsere Erlösung. Jesus sagt: „Darum liebt mich mein Vater,
daß ich mein Leben lasse, auf daß ich‘s wiedernehme.“
Johannes
10,17
. Das heißt: Mein Vater hat euch so lieb, daß er mich um so
mehr liebt, weil ich mein Leben für eure Erlösung dahingegeben.
Durch diese Preisgabe meines Lebens bin ich euer Stellvertreter und
Bürge geworden; ich habe eure Schuld und eure Übertretungen auf
mich genommen und dadurch die Liebe meines Vaters erworben.
Denn nur durch mein Opfer bleibt Gott gerecht und ist dennoch ein
Rechtfertiger dessen, der an mich glaubt.
Niemand anders als der Sohn Gottes war fähig, unsere Erlösung
zu vollbringen; denn allein der eingeborene Sohn, der in des Vaters
Schoß war, konnte ihn offenbaren. Nur er, der die Höhe und Tiefe
der Liebe Gottes selbst kannte, vermochte sie der Welt zu verkünden.
Nichts Geringeres als das von Christus für die gefallene Mensch-
heit dargebrachte, unendlich große Opfer war imstande, unseres
himmlischen Vaters Liebe für das verlorene Menschengeschlecht
auszudrücken.
„Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen
Sohn gab.“
Johannes 3,16
. Er gab ihn nicht nur, damit er unter den
Menschen lebte, der Welt Sünden trüge und am Kreuzesstamm den
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Opfertod stürbe, er schenkte ihn der gefallenen Menschheit. Christus
sollte die Bestrebungen und Bedürfnisse des Menschengeschlechtes
aus eigener Anschauung kennenlernen. Deshalb verband sich der
eingeborene Sohn Gottes unlösbar mit den Menschenkindern. „Dar-
um schämt er sich auch nicht, sie Brüder zu heißen.“
Hebräer 2,11
.
Er wurde unser Opfer, unser Fürsprecher, unser Bruder, der vor des
Vaters Thron unsere menschliche Gestalt trägt und für alle Zeiten
eins ist mit dem Geschlecht, das er erlöst hat. Er wurde des Men-
schen Sohn. All dies tat er, um die Menschen von dem Verderben
und der Erniedrigung durch die Sünde zu erretten und emporzuhe-
ben; sie sollten die Liebe Gottes widerspiegeln und teilhaben an der
Freude, die aus der Heiligkeit erwächst.
Der Preis unserer Erlösung, das unendlich große Opfer unseres
himmlischen Vaters, das in der Hingabe seines Sohnes besteht, sollte
uns mit erhabenen Gedanken über das erfüllen, was wir durch Chri-
stus werden können. Berührt vom Heiligen Geist, wird der Apostel
Johannes im Hinblick auf die Höhe, die Tiefe und die Breite der Lie-
be des Vaters zu einer sterbenden Welt mit Anbetung und Ehrfurcht