Die Erlösungsbedürftigkeit des Sünders
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aufbieten, sich vor dem zu verbergen, der das ewige Licht und der
Mittelpunkt aller Wonne ist. Es ist kein willkürlicher Ratschluß des
Herrn, die Gottlosen vom Himmel fernzuhalten; sie haben sich ja
durch eigene Schuld von der seligen Gemeinschaft getrennt. Die
Herrlichkeit Gottes wäre daher für sie ein verzehrendes Feuer. Sie
würden den Tod bewillkommnen, wenn sie sich nur vor dem Antlitz
dessen verbergen könnten, der für ihre Erlösung am Kreuz starb.
Es ist für uns unmöglich, aus eigener Kraft dem Abgrund der
Sünde zu entfliehen, in den wir gefallen sind. Das Trachten unserer
Herzen ist böse, aber wir können sie nicht anders machen. „Kann
wohl ein Reiner kommen von den Unreinen? Auch nicht einer.“
Hiob 14,4
. „Denn fleischlich gesinnt sein ist eine Feindschaft wider
Gott, sintemal das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist;
denn es vermag‘s auch nicht.“
Römer 8,7
. Erziehung und Bildung,
Willensübung und menschliche Anstrengung haben ihren eigenen
Wirkungskreis, sind aber in diesem Falle machtlos. Sie mögen eine
äußere Verbesserung der Sitten herbeiführen, können aber das Herz
nicht verändern; sie sind nicht imstande, die geheimen Triebfedern
des Lebens zu reinigen. Es muß zuerst eine Macht im Innern wirken,
ein neues Leben von oben kommen, ehe der Mensch von der Sünde
zur Heiligkeit bekehrt wird. Diese Macht ist Christus. Seine Gnade
allein ist fähig, die toten Seelenkräfte wieder zu beleben und sie zu
Gott, zur vollkommenen Heiligkeit hinzuleiten. Der Heiland selbst
sagt: „Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde, so kann
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er das Reich Gottes nicht sehen.“
Johannes 3,3
. Der Mensch muß ein
neues Herz, ein neues Verlangen, neue Vorsätze und Beweggründe
zu einem neuen Lebenswandel empfangen. Es ist eine grobe Täu-
schung, wenn wir glauben, daß wir nur das Gute in uns zu entwickeln
brauchen. „Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist
Gottes; es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen; denn
es muß geistlich gerichtet sein.“
1.Korinther 2,14
. „Laß dich‘s nicht
wundern, daß ich dir gesagt habe: Ihr müsset von neuem geboren
werden.“
Johannes 3,7
. Von Christus sagt die Schrift: „In ihm war
das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.“
Johannes
1,4
. „Und ist in keinem andern Heil, ist auch kein anderer Name
unter dem Himmel den Menschen gegeben, darin wir sollen selig
werden.“
Apostelgeschichte 4,12
.