Seite 37 - Der Weg zu Christus (1975)

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Hingabe
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in uns vollbringen kann. An uns liegt es also, die Wahl zu treffen
zwischen der steten Knechtschaft der Sünde und der wunderbaren
Freiheit der Kinder Gottes.
In unserer Hingabe an den Allwaltenden müssen wir natürlich
alles das aufgeben, was uns von ihm trennt. Deshalb sagt auch der
Heiland: „Ein jeglicher unter euch, der nicht absagt allem, was er
hat, kann nicht mein Jünger sein.“
Lukas 14,33
. Wir müssen alles
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lassen, was unsere Herzen von Gott wegzieht. Reichtum ist der Göt-
ze vieler Menschen. Die Liebe zum Geld und das Verlangen nach
Reichtum sind die goldenen Ketten, durch die sie an Satan gefesselt
werden. Andere halten sehr auf guten Ruf und weltliche Ehre. Für
andere wieder sind selbstgefällige Ruhe und Freiheit von irgendwel-
cher Verantwortung erstrebenswerte Ziele. Aber diese Sklavenbande
müssen gelöst werden. Wir können nicht halb Gott und halb der
Welt angehören; entweder wir sind Gottes Kind nicht, oder wir sind
es ganz. Viele Menschen geben vor, ihm zu dienen. Aber bei ihrem
Streben, seinem Gesetz gehorsam zu sein, in sich ein rechtschaffe-
nes Wesen zu bilden und einst selig zu werden, verlassen sie sich
auf ihre eigene Kraft. Ihre Herzen sind noch nicht von der tiefen
Liebe Christi gerührt; aber sie suchen die ihnen von Gott auferlegten
Pflichten zu erfüllen, um den Himmel zu gewinnen. Ein solcher
Gottesdienst ist ohne jeglichen Wert. Hat Christus jedoch Einzug in
unsere Herzen gehalten, dann werden sie so erfüllt mit seiner Liebe,
mit der Freude an seiner Gemeinschaft, daß eine Trennung unmög-
lich ist. Im Aufblick zu ihm vergessen wir uns selbst. Die Liebe
Christi wird zur Quelle unserer Tätigkeit. Haben wir erst etwas von
der innigen Liebe des Allwaltenden in unsern Herzen verspürt, dann
fragen wir nicht danach, wie gering das Maß für die Erfüllung der
Gebote Gottes sein darf; dann begnügen wir uns nicht mit der nied-
rigsten Stufe, sondern streben nach vollkommener Übereinstimmung
mit dem Willen unseres Erlösers. Wir trachten ernstlich danach, wir
opfern willig alles und zeigen eine Teilnahme, die der in Aussicht
gestellten Herrlichkeit entspricht. Ein Bekenntnis auf den Namen
Christi ohne tiefe Liebe zu ihm ist nur ein leeres Geschwätz, nichts
als eine bloße Form, ein schweres, knechtisches Joch.
Glauben wir, es sei ein allzu großes Opfer, alles dem Herrn zu
überlassen? Jeder lege sich die Frage vor: „Was gab Christus für
mich?“ Alles sein Leben, seine Liebe und sein Leiden setzte der