Seite 38 - Der Weg zu Christus (1975)

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Der Weg zu Christus
Sohn Gottes freiwillig für unsere Erlösung ein! Sollte es dennoch
möglich sein, daß wir, die wir solch großer Liebe unwürdig sind,
unsere Herzen von ihm fernhalten? In jedem Augenblick unseres
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Lebens haben wir seine Gnadengaben genossen; gerade aus diesem
Grunde können wir die tiefe Unwissenheit, das unsägliche Elend, aus
dem er uns errettet hat, nicht völlig verstehen. Können wir zu ihm
aufschauen, den unsere Missetaten gekreuzigt haben, und dennoch
solche Liebe und solches Opfer verschmähen? Sollten wir denn im
Hinblick auf die beispiellose Demütigung des Herrn der Herrlichkeit
darüber murren, daß wir nur durch Kampf und Selbstverleugnung
zum Leben eingehen können?
Manch stolzes Herz fragt: „Warum muß ich mich erst demütigen
und Buße tun, ehe ich der Kindschaft Gottes gewiß werde?“ Ich
weise euch hin auf Christus. Er war ohne Sünde, ja noch mehr, er war
der Fürst des Himmels und kam in diese Welt, um die Menschheit
vom Tode zu retten, „darum daß er sein Leben in den Tod gegeben
hat und den Übeltätern gleich gerechnet ist und er vieler Sünde
getragen hat und für die Übeltäter gebeten“.
Jesaja 53,12
.
Was opfern wir denn, selbst wenn wir alles aufgeben? Ein von
Sünden beflecktes Herz, das Jesus mit seinem eigenen Blut reinigen
und durch seine unbeschreibliche Liebe erlösen wird. Gleichwohl
zaudern die Menschen, dieses Opfer zu bringen! Wie beschämend
ist es für mich, davon sprechen zu hören, wie beschämend, es nie-
derzuschreiben.
Gott verlangt nicht, daß wir das darbringen, was zu unserm Be-
sten dient. In all seinem Walten und Tun hat er nur die Wohlfahrt
seiner Kinder im Auge. Mögen doch alle, die Christus noch nicht
erwählt haben, zur Erkenntnis kommen, daß er ihnen viel bessere
und höhere Güter geben kann, als sie selbst für sich suchen! Der
Mensch begeht an sich selbst das größte Unrecht und die größte
Ungerechtigkeit, wenn er dem Willen Gottes entgegen denkt und
handelt. Wirkliche Freude kann man nicht auf verbotenen Wegen
finden, verboten von dem, der weiß, was für uns am besten ist, und
der nur das Wohl der Seinen will. Der Weg des Sünders ist ein Weg
des Elends und des ewigen Todes.
Es ist ein Irrtum, wenn wir dem Gedanken Raum geben, daß Gott
seine Kinder gern leiden sieht. Der ganze Himmel nimmt Anteil am
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Glück der Menschen. Unser himmlischer Vater verschließt keinem