Glaube und Annahme
41
Vaters zu schildern. Der Herr legt sie in den Mund seines Sehers mit
folgenden Worten: „Ich habe dich je und je geliebt: darum habe ich
dich zu mir gezogen aus lauter Güte.“
Jeremia 31,3
. Während der
Sünder noch weit von dem Hause des Vaters entfernt ist, während er
noch im Sündenlande seine Güter verpraßt, sehnt sich das Vaterherz
schon nach ihm. Jedes Verlangen nach Rückkehr zu Gott ist nichts
anderes als die mahnende Stimme seines Geistes, die werbend, bit-
[39]
tend, den verlorenen Sohn ans Vaterherz ziehend, ans Herz der Liebe
zurückbringen will.
Können wir trotz dieser köstlichen Verheißungen der Bibel noch
zweifeln? Ist‘s möglich, zu glauben, daß der Ewigtreue arme, sün-
dige Menschen, wenn sie umkehren und ihren Sünden absagen,
zurückhält, sich ihm reumütig zu Füßen zu werfen? Hinweg mit
derartigen Gedanken! Nichts ist uns schädlicher als eine solche Vor-
stellung von unserm himmlischen Vater. Er haßt die Sünde, aber er
liebt den Sünder und hat sich selbst in Christus gegeben, auf daß
alle, die wollen, gerettet werden und die Fülle des Segens in dem
Königreiche des Lichts genießen. Könnte er noch überzeugender
und herzlicher zu uns sprechen und seine Liebe zu uns ausdrücken
als in folgenden Worten: „Kann auch ein Weib ihres Kindleins ver-
gessen, daß sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und
ob sie desselben vergäße, so will ich doch dein nicht vergessen.“
Jesaja 49,15
.
O du Zweifler, du Verzagter, blicke auf zu ihm! Jesus lebt und
ist dein Vermittler. Danke Gott für das Geschenk seines Sohnes
und bitte ihn, daß er nicht umsonst gestorben sei. Heute spricht der
Heilige Geist zu dir und ladet dich ein. Bringe Jesus dein ganzes
Herz, dann wirst du auch seine Segnungen erfahren.
Beim Lesen der Verheißungen merke wohl, daß sie unaussprech-
liche Liebe und Barmherzigkeit atmen. Das Vaterherz wirbt in un-
endlicher Liebe und grenzenlosem Mitleid um den Sünder. In Chri-
stus haben wir „die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der
Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade“.
Epheser 1,7
. Glaube
nur fest, daß Gott dir helfen und sein göttliches Bild in dir wiederher-
stellen will. Wenn du dich ihm näherst, ihm deine Sünden bekennst
und sie bereust, dann wird er auch dir in göttlicher Barmherzigkeit
und Vergebung nahekommen.
[40]