Seite 91 - Der Weg zu Christus (1975)

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Die Freude im Herrn
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den Blumen überall auf eurem Erdenweg? Soll nicht ihre Schönheit
und ihre Pracht eure Herzen mit Freude erfüllen?
Die Dornen und Disteln werden euch nur Wunden beibringen
und Schmerzen bereiten; wenn ihr sie aber sammelt und andern gebt,
dann verachtet ihr nicht nur selbst Gottes Güte, sondern haltet auch
andere von dem Pfad des Lebens fern.
Wir handeln nicht weise, wenn wir nur der trüben und bitteren
Erinnerungen der Vergangenheit gedenken, nur über die Ungerech-
tigkeiten und Enttäuschungen des Lebens nachgrübeln, von ihnen
reden, über sie klagen, bis wir von Mutlosigkeit übermannt werden.
Ein Verzagter ist mit Finsternis erfüllt; er schließt das Licht Got-
tes aus dem eigenen Herzen aus und wirft einen Schatten auf den
Lebensweg anderer Menschen.
Gott sei Dank für die hellen, freundlichen Ausblicke, die er
uns gewährt hat. Laßt uns die Segensverheißungen seiner Liebe
so zusammenstellen, daß wir sie allezeit vor Augen haben. Der Sohn
Gottes, der seines Vaters Thron verläßt und seine Göttlichkeit mit der
Menschlichkeit bekleidet, um uns von der Gewalt Satans zu erlösen,
sein Sieg, den er erringt, indem er den Himmel öffnet und uns einen
Einblick in das Reich göttlicher Herrlichkeit gestattet; das gefallene
Menschengeschlecht, errettet vom Verderben, in das es durch die
Sünde gestürzt ist, wie es zurückgebracht wird in die Gemeinschaft
mit dem unendlichen Gott, wie es die Prüfung durch den Glauben
an unsern Erlöser besteht, mit der Gerechtigkeit Christi angetan und
zu seinem Thron erhöht wird diese Bilder empfiehlt der Allwaltende
unserer Betrachtung.
Wenn wir Gottes Liebe bezweifeln oder seinen Verheißungen
mißtrauen, entehren wir ihn und betrüben seinen Heiligen Geist.
Welche Gefühle stiegen wohl in einer Mutter auf, wenn ihre Kinder
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fortwährend über sie klagten, als meinte sie es nicht gut mit ihnen,
während doch ihr ganzes Leben in dem Bestreben aufging, das
Wohl ihrer Kinder zu fördern und sie mit allen Annehmlichkeiten
zu umgeben? Gesetzt, solche Kinder bezweifelten die Liebe der
Mutter, würde dies nicht ihr Herz brechen? Wie empfände es ein
Vater, würde er so von seinen Kindern behandelt? Was soll nun
unser himmlischer Vater von uns denken, wenn wir seiner Liebe
nicht vertrauen? Sie allein hat ihn bewogen, seinen eingeborenen
Sohn in den Tod zu geben, damit wir das ewige Leben erlangen. Der