Seite 300 - Der gro

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Der große Kampf
sie zu ermutigen und zu unterstützen. Und als Gottes Hand sie übers
Meer nach einem Lande zu weisen schien, in dem sie für sich selbst
einen Staat gründen und ihren Kindern das kostbare Erbe religiöser
Freiheit hinterlassen konnten, folgten sie ohne Zagen willig dem
Pfad der Vorsehung.
Gott hatte Prüfungen über sein Volk kommen lassen, um es auf
die Erfüllung seiner Gnadenabsichten vorzubereiten. Die Gemeinde
war erniedrigt worden, damit sie erhöht würde. Gott stand im Begriff,
seine Macht zu ihren Gunsten zu entfalten und der Welt aufs neue
einen Beweis zu geben, daß er die nicht verlassen will, die ihm
vertrauen. Er hatte die Ereignisse so gelenkt, daß der Zorn Satans
und die Anschläge böser Menschen seine Ehre fördern und sein
Volk an einen Ort der Sicherheit bringen mußten. Verfolgung und
Auswanderung bahnten den Weg in die Freiheit.
Als sich die Puritaner zuerst gezwungen fühlten, sich von der
anglikanischen Kirche zu trennen, schlossen sie untereinander einen
feierlichen Bund, als freies Volk des Herrn in „allen seinen We-
gen, die ihnen bekannt waren oder noch bekanntgemacht würden,
gemeinsam zu wandeln“
Dies war der wahre Geist der Freiheit,
die lebendige Grundlage des Protestantismus. Mit diesem Vorsatz
verließen die Pilger Holland um in der Neuen Welt eine Heimat zu
suchen. John Robinson, ihr Prediger, der durch göttliche Vorsehung
verhindert war, sie zu begleiten, sagte in seiner Abschiedsrede an
die Auswanderer:
„Geschwister, wir gehen nun voneinander, und der Herr weiß, ob
ich euch, solange ich lebe, je wiedersehen werde. Wie der Herr es
aber fügt, ich befehle euch vor Gott und seinen heiligen Engeln, mir
nicht weiter zu folgen, als ich Christus gefolgt bin. Falls Gott euch
durch ein anderes Werkzeug irgend etwas offenbaren sollte, so seid
ebenso bereit es anzunehmen wie zu der Zeit, da ihr die Wahrheit
durch meine Predigt annahmt; denn ich bin sehr zuversichtlich, daß
der Herr noch mehr Wahrheit und Licht aus seinem heiligen Wort
hervorbrechen lassen wird.
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„Was mich anbetrifft, so kann ich den Zustand der reformier-
ten Kirche nicht genug beklagen, die in der Religion bis zu einer
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Brown, „The Pilgrim Fathers“ 74
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Martyn, Bd. V, 70 f.