Seite 68 - Der gro

Basic HTML-Version

64
Der große Kampf
te, um alles zu vernichten, was sich weigerte, seine Oberherrschaft
anzuerkennen. Eine Gemeinde nach der anderen unterwarf sich sei-
ner Gewalt.
In Großbritannien hatte das Urchristentum schon sehr früh Wur-
zeln gefaßt. (Siehe Anm. 014) Das von den Briten in den ersten
Jahrhunderten angenommene Evangelium war damals noch frei von
abtrünnigen römischen Lehren. Die Verfolgung durch heidnische
Kaiser, die sich bis nach diesen entfernten Küsten ausdehnte, war
das einzige „Geschenk“, das die ersten Gemeinden der Briten von
Rom empfingen. Viele Christen, die vor der Verfolgung aus England
flohen, fanden Zuflucht in Schottland, von dort wurde die Wahrheit
nach Irland getragen, und in allen diesen Ländern nahm man sie mit
Freuden auf.
Als die Sachsen in Britannien eindrangen, gewann das Heiden-
tum die Herrschaft. Die Eroberer verschmähten es, sich von ihren
Sklaven unterweisen zu lassen und zwangen die Christen, sich in die
Berge und wilden Moore zurückzuziehen. Doch das eine Zeitlang
verborgene Licht brannte weiter. In Schottland schien es ein Jahr-
hundert später mit einem Glanz, der sich über weit entlegene Länder
erstreckte. Von Irland kamen der fromme Columban und seine Mit-
arbeiter; sie sammelten die zerstreuten Gläubigen auf der einsamen
Insel Hy-Jona um sich, die sie zum Mittelpunkt ihrer Missionstätig-
keit machten. Unter diesen Evangelisten befand sich einer, der den
biblischen Sabbat hielt, und so wurde diese Wahrheit unter das Volk
verbreitet. Auf Hy-Jona wurde ein Kloster errichtet, von dem aus
Evangelisten nicht nur nach Schottland und England, sondern auch
nach Deutschland, der Schweiz und sogar nach Italien gingen.
Aber Rom hatte seine Augen auf Britannien gerichtet und war
entschlossen, es seinem Machtbereich einzugliedern. Im 6. Jahr-
hundert begannen seine Sendboten die Bekehrung der heidnischen
Sachsen. Sie wurden von den stolzen Barbaren günstig aufgenom-
men und brachten viele Tausende zum Bekenntnis des römischen
Glaubens. Beim Fortschritt des Werkes trafen die päpstlichen Führer
[63]
und ihre Bekehrten mit Gläubigen zusammen, die am ursprüngli-
chen Christenglauben festhielten, die in ihrem Charakter, in ihrer
Lehre und Lebensart einfach, bescheiden und schriftgemäß lebten.
Die römischen Abgesandten verlangten, daß die Christengemeinden
die Oberherrschaft des Papstes anerkennen sollten. Die Briten erwi-