Seite 320 - Das Leben Jesu (1973)

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Das Leben Jesu
Armut genötigt war, sich von der Habe seiner Väter zu trennen und
sich als Sklave zu verkaufen, war es die Pflicht des nächsten Bluts-
verwandten ihn und seiner Väter Gut wieder einzulösen.
3.Mose
25,25.47-49
;
Rut 2,20
. So übernahm Christus das Werk, uns und
unser durch die Sünde verlorenes Erbteil einzulösen; denn er ist
uns verwandt. Er wurde unser Bruder, um uns zu erlösen. Der Herr,
unser Heiland, steht uns näher als Vater, Mutter Bruder, Freund oder
Geliebter. Er spricht: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst;
ich habe dich bei deinem Namen gerufen: du bist mein! ... Weil
du kostbar bist in meinen Augen, wertvoll für mich, und ich dich
liebgewonnen habe, darum gebe ich Länder als Lösegeld für dich
hin und Völker für dein Leben.“
Jesaja 43,1.4 (Menge)
.
Christus liebt die himmlischen Wesen, die seinen Thron umge-
ben. Doch wie läßt sich die große Liebe erklären, mit der er uns
geliebt hat? Wir können sie nicht verstehen, wohl aber durch per-
sönliche Erfahrung kennenlernen. Wenn wir an dem brüderlichen
Verhältnis zu Christus festhalten, wie herzlich sollten wir dann jenen
zugetan sein, die auch seine Brüder und Schwestern sind! Sollten
wir nicht unverzüglich die Ansprüche aus unserer verwandtschaft-
lichen Beziehung zu Gott anerkennen? Sollten wir, da wir in die
Familie Gottes aufgenommen sind nicht unseren himmlischen Vater
und unsere geistlichen Schwestern und Brüder ehren?
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