Seite 357 - Das Leben Jesu (1973)

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„Ruhet ein wenig!“
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und ihm unsere Nöte und Besorgnisse vorbrächten, wir würden
nicht enttäuscht werden; er würde uns beistehen und uns die rechte
Hilfe sein. Wir müssen unserem Heiland, dessen Name ist „Wunder-
Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst“, mehr Unbefangenheit,
mehr Vertrauen und Zuversicht entgegenbringen. Von ihm steht
geschrieben: „Die Herrschaft ruht auf seiner Schulter.“
Jesaja 9,5
. Er
ist wirklich der beste Ratgeber; ihn dürfen wir um Weisheit bitten,
er „gibt allen Menschen gern und macht ihnen deswegen keine
Vorhaltungen“.
Jakobus 1,5 (Bruns)
.
Jeder, der von Gott geleitet wird, offenbart eine Lebensform, die
sich von der Welt mit ihren Sitten und Gewohnheiten stark unter-
scheidet. Um den Willen Gottes ausreichend zu erkennen, müssen
wir persönliche Erfahrungen im geistlichen Leben haben. Wir müs-
sen Gott zu jedem einzelnen von uns sprechen hören, und wenn jede
andere Stimme schweigt und wir ruhig auf ihn harren, wird durch
das Stillesein die Stimme Gottes uns vernehmbar werden. Er sagt:
„Seid stille und erkennet, daß ich Gott bin!“
Psalm 46,11
. Hier allein
kann wahre Ruhe gefunden werden; eine solche Vorbereitung nur ist
wirkungsvoll für die Arbeit im Werke Gottes. Inmitten der hastenden
Menge und des Druckes der irdischen Arbeit wird die Seele, die sich
auf diese Weise erfrischt, von Licht und Frieden umgeben sein; das
Leben wird Wohlgeruch atmen und eine göttliche Macht offenbaren,
die die Menschenherzen zu erreichen vermag.
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