Seite 427 - Das Leben Jesu (1973)

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Fähig zum Dienst
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Petrus, Johannes und Jakobus, die Jesus auf den Berg begleiten durf-
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ten, hatte die Eifersucht der Zurückbleibenden hervorgerufen. Statt
ihren Glauben zu stärken, indem sie beteten und über Jesu Worte
nachdachten, gaben sie ihrer Entmutigung und ihrem persönlichen
Kummer Ausdruck. In diesem Zustand war von ihnen der Kampf
mit den bösen Geistern aufgenommen worden.
Um einen solchen Kampf siegreich führen zu können, mußten
sie bei ihrer Aufgabe eine andere Gesinnung offenbaren. Ihr Glaube
mußte durch ernstes Gebet, durch Fasten und tiefe Herzensdemut
gestärkt werden; sie mußten vom eigenen Ich abrücken und sich
mit dem Geist und der Kraft Gottes erfüllen lassen. Nur ernstes,
anhaltendes Gebet zu Gott im Glauben — in einem Glauben, der zu
völliger Abhängigkeit von ihm und zu rückhaltloser Hingabe an sein
Werk führt — kann uns die Hilfe des Heiligen Geistes im Kampf
gegen Fürsten und Gewaltige, die Herrscher der Finsternis dieser
Welt, und gegen die bösen Geister unter dem Himmel bringen.
„Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn“, sagte Jesus, „so
könnt ihr sagen zu diesem Berge: Hebe dich von hinnen dorthin!
so wird er sich heben.“ Obgleich ein Senfkorn winzig klein und
unscheinbar ist, enthält es doch den gleichen geheimnisvollen Le-
benskeim, der das Wachstum des größten Baumes erzeugt. Wenn das
Senfkorn in den Schoß der Erde kommt, vereinigt es sich mit dem,
was Gott zu seiner Nahrung vorgesehen hat; so entwickelt es schnell
ein kräftiges Wachstum. Wenn unser Glaube diesem Senfkorn gleich
ist, werden wir das Wort Gottes und alle von dem Schöpfer bestimm-
ten Hilfsmittel ergreifen. Dadurch wird unser Glaube erstarken und
uns mit himmlischer Kraft ausstatten. Die Hindernisse, die der böse
Feind in unseren Weg legt und die sich so oft scheinbar unüber-
windlich vor uns auftürmen, werden der Forderung des Glaubens
weichen. „Euch wird nichts unmöglich sein.“
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