Seite 649 - Das Leben Jesu (1973)

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Aller Diener
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Wunsch wird der göttliche Zeuge entsprechen. Die Seele wird ge-
adelt werden, und wir können in dem Bewußtsein, daß die Sünden
vergeben sind, an dem heiligen Mahl teilnehmen. Die Sonne der Ge-
rechtigkeit Christi wird Gemüt und Seele erfüllen, und wir werden
sehen „Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt“.
Johannes 1,29
.
Wer so den Geist dieser Handlung empfängt, für den kann sie
niemals eine bloße Formsache werden, sondern ihre beständige Leh-
re wird heißen: „Durch die Liebe diene einer dem andern.“
Galater
5,13
. Durch die Fußwaschung bewies Jesus den Jüngern, daß er
ihnen jeden Dienst, wie demütigend auch immer er sei, erweisen
wollte, damit sie mit ihm Erben des ewigen Reichtums himmlischer
Schätze werden könnten. Seine Jünger verpflichteten sich, indem
sie dem gleichen Brauch nachkamen, ebenso ihren Brüdern zu die-
nen. Wenn immer dieser Brauch im rechten Geist durchgeführt wird,
werden die Kinder Gottes in eine geheiligte Beziehung zueinan-
der gebracht, um sich gegenseitig zu helfen und zu fördern. Sie
verpflichten sich, ihr Leben selbstlosem Dienst zu weihen, und das
nicht nur füreinander. Ihr Arbeitsfeld ist umfassender, als das ihres
Meisters war. Die Welt ist voll von Menschen, die unseres Dienstes
bedürfen. Arme, Hilflose, Unwissende finden sich überall. Jene, die
das Abendmahl mit Christus im oberen Saal gehalten haben, werden
hinausgehen, zu dienen, wie er gedient hat.
Der Heiland kam, um aller Diener zu sein. Weil er allen diente,
werden auch ihm alle dienen und ihn ehren. Wer an seinen göttlichen
Eigenschaften und am Anblick der Freude der Erlösten teilhaben
will, muß dem Beispiel Jesu folgen und selbstlos dienen.
Dies alles liegt in den Worten: „Ein Beispiel habe ich euch
gegeben, daß ihr tut, wie ich euch getan habe.“ Das war der Zweck
des von Gott eingesetzten Dienstes. „Wenn ihr solches wisset, selig
seid ihr, wenn ihr‘s tut.“
Johannes 13,17
.
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