Seite 99 - Das Leben Jesu (1973)

Basic HTML-Version

Die Taufe
95
Die Worte, die zu Jesus am Jordan gesprochen wurden: „Sie-
he, das ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe“,
schließen das ganze Menschengeschlecht ein. Gott sprach zu Je-
sus, den er als unseren Stellvertreter sah. Wir werden trotz unserer
Sünden und Schwächen nicht von Gott als Unwürdige verworfen;
denn er hat uns „begnadet ... in dem Geliebten“.
Epheser 1,6
. Die
Herrlichkeit, die auf Christus ruhte, ist ein Pfand der Liebe Gottes
für uns. Sie gibt uns auch einen Hinweis auf die Macht des Gebets
und lehrt uns, wie unsere Stimme das Ohr Gottes erreichen kann
und wie unsere Bitten in den himmlischen Höfen Erhörung finden
können. Durch die Sünde wurde die Verbindung des Himmels mit
der Erde unterbrochen, und die Menschen wurden dem Himmel ent-
fremdet; nun hatte Jesus sie wieder mit dem Reich der Herrlichkeit
verbunden. Seine Liebe umschloß alle Menschen und reichte bis an
den höchsten Himmel. Das Licht, das aus dem geöffneten Himmel
auf das Haupt des Heilandes fiel, wird auch uns scheinen, wenn
wir ernstlich um Hilfe bitten, der Versuchung zu widerstehen. Die
gleiche göttliche Stimme spricht zu jeder gläubigen Seele: Du bist
mein Kind, an dem ich Wohlgefallen habe!
„Wir sind nun Gottes Kinder; und es ist noch nicht erschienen,
was wir sein werden. Wir wissen aber, wenn es erscheinen wird,
daß wir ihm gleich sein werden; denn wir werden ihn sehen, wie
er ist.“
1.Johannes 3,2
. Der Heiland hat den Weg bereitet, damit
auch der Sündhafteste, der Bedürftigste, der Unterdrückteste und
der Allerverachtetste Zutritt zum Vater finden kann. Alle können
ihren Platz haben in den herrlichen Wohnungen, die Jesus hinging
zu bereiten. „Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den
Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, der zuschließt,
und niemand tut auf: ... Siehe, ich habe vor dir gegeben eine offene
Tür, und niemand kann sie zuschließen.“
Offenbarung 3,7.8
.
[97]