Seite 113 - Das Wirken des Heiligen Geistes (2006)

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Wir sollen wie leere Gefäße sein, 12. April
Diesen kostbaren Schatz tragen wir in uns, obwohl wir nur zerbrechliche
Gefäße sind. So wird jeder erkennen, dass die außerordentliche Kraft, die
in uns wirkt, von Gott kommt und nicht von uns selbst.
2.Korinther 4,7
(Hfa)
.
Die Frage ist gestellt worden, welche Art von Gefäßen der Heilige Geist
gebrauchen kann. Siehe
2.Timotheus 2,20
. Was sagt Jesus [dazu]? „Kommt alle
her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe
geben. Lasst euch von mir in den Dienst nehmen, und lernt von mir! Ich meine
es gut mit euch und sehe auf niemanden herab. Bei mir findet ihr Ruhe für euer
Leben. Mir zu dienen ist keine Bürde für euch, meine Last ist leicht.“
Matthäus
11,28-30 (Hfa)
. Welche Gefäße kann der Meister gebrauchen? Leere Gefäße.
Wenn wir die Seele „von jeder Befleckung ... reinigen“ (
2.Korinther 7,1, EB
), sind
wir gebrauchsfertig.
Haben wir die Selbstsucht abgelegt? Sind wir von selbstsüchtigen Plänen
geheilt? Wenn wir uns nur weniger mit uns selbst beschäftigen würden! Möge
der Herr sein Volk, seine Lehrer und seine Gemeinden reinigen! Er hat allen eine
Norm gegeben, von der sie sich nicht achtlos abwenden dürfen. Aber immer noch
weichen sie von den Prinzipien der Gerechtigkeit ab. Wie lange soll das noch
dauern? Wie soll der Meister uns als Gefäße für den heiligen Dienst gebrauchen
können, wenn wir uns nicht selbst entleeren und seinem Geist keinen Raum zum
Wirken geben?
Gott ruft sein Volk auf, ihn zu offenbaren. Gibt es [etwa] in der Welt Prinzi-
pien der Integrität, die wir in der Gemeinde vergeblich suchen? Zeigt sich denn
selbstsüchtiger Ehrgeiz zuerst bei den Nachfolgern Christi? Sollten ihre Prinzipien
nicht auf das wahre Fundament, nämlich Jesus Christus, gegründet sein? Womit
sollen wir denn auf dieses Fundament bauen, damit in der Gemeinde nicht mehr
Widerstreit, sondern Einigkeit herrscht? Sollen wir „Holz, Heu oder Stroh“ neh-
men oder nicht vielmehr die hochwertigsten Materialien verwenden — „Gold,
Silber, Edelsteine“?
1.Korinther 3,12
. Sollten wir nicht zwischen der Spreu und
dem Weizen scharf trennen? Erkennen wir nicht, dass wir den Heiligen Geist in
unser Herz aufnehmen müssen, damit er unser Leben formen und gestalten kann?
Wir leben in gefahrvollen Zeiten. Mit aller Ehrfurcht vor Gott möchte ich sagen,
dass die richtige Schriftauslegung für eine gute moralische Charakterentwicklung
notwendig ist. Wenn Herz und Sinn vom Geist Gottes beeinflusst werden und
die Selbstsucht getötet ist, kann die Wahrheit sich immer weiter ausbreiten und
entwickeln. Wenn die Wahrheit unseren Charakter prägt, dann wird sie tatsächlich
als Wahrheit erkennbar sein.
The Review and Herald, 28. Februar 1899
.
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