Seite 341 - Das Wirken des Heiligen Geistes (2006)

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Josia förderte eine Reformation im Volk Gottes, 16. November
Geht und fragt den HERRN um Rat wegen der Worte, die in diesem Buch
stehen! Fragt ihn für mich, für das Volk und für ganz Juda. Denn wir
haben den schweren Zorn des HERRN auf uns gezogen, weil unsere
Vorfahren die Anordnungen nicht befolgt haben, die in diesem Buch stehen.
2.Könige 22,13 (GNB)
.
Von frühester Jugend an hatte sich Josia bemüht, den Vorteil seiner Stellung
als König [Judas] zu nutzen, um die Prinzipien des heiligen Gesetzes Gottes zu
erhöhen. Als nun der Schriftgelehrte Schafan ihm aus dem Buch des Gesetzes
[5. Mose] vorlas (siehe
2.Könige 22,10
), erkannte der König darin einen Schatz
der Erkenntnis und einen mächtigen Verbündeten für das Reformwerk, das er in
seinem Land gern durchführen wollte. Er entschloss sich, die Ratschläge [dieses
Buches] anzunehmen und alles in seiner Macht Stehende zu tun, um seinem Volk
die [darin enthaltenen] Lehren bekannt zu machen, um sie — wenn möglich —
zur Ehrfurcht und Liebe gegenüber dem Gesetz Gottes zu bewegen.
Aber ließ sich die erforderliche Reformation [überhaupt noch] verwirklichen?
Aus dem Buch [des Gesetzes] ergab sich, dass Israel die Grenze der göttlichen
Geduld fast erreicht hatte. Bald würde Gott jene bestrafen, die seinen Namen
entehrt hatten. Sein Zorn war bereits gegen das Volk entflammt. Überwältigt
von Sorge und Bestürzung „zerriss [Josia] seine Kleider“ (
V. 11
) und fiel in
seiner Seelenqual vor Gott nieder, um für die Sünden eines halsstarrigen Volkes
Vergebung zu erbitten.
Zu dieser Zeit lebte die Prophetin Hulda in Jerusalem in der Nähe des Tempels.
Siehe
V. 14
. Der König wandte sich an sie — erfüllt von düsteren Vorahnungen.
Er wollte den Herrn durch seine berufene Botin befragen, um zu erfahren, ob es
irgendwie in seiner Macht läge, das auf Irrwege geratene und nun am Rande des
Ruins stehende Volk von Juda zu retten.
Der Ernst der Lage und der Respekt vor der Prophetin ließen ihn die führenden
Männer des Königreiches senden. Siehe
V. 12
. „Geht hin“, bat er sie, „und befragt
den Herrn für mich, für das Volk und für ganz Juda über die Worte dieses Buches,
das gefunden ist; denn groß ist der Grimm des Herrn, der über uns entbrannt
ist, weil unsere Väter nicht den Worten dieses Buches gehorcht haben und nicht
alles taten, was darin geschrieben ist.“
V. 13
. Durch Hulda gab der Herr Josia die
Antwort, dass der Untergang Jerusalems nicht mehr abzuwenden war.
V. 16.17
... Das Volk hatte seine Sinne solange durch seine Verbrechen abgestumpft, dass
sie schnell zu ihrem sündigen Verhalten zurückkehren würden, wenn das Gericht
nicht über sie käme.
The Review and Herald, 22./29. Juli 1915
.
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