Seite 75 - Das Wirken des Heiligen Geistes (2006)

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Langmut, 6. März
Zieht nun an als Auserwählte Gottes, als Heilige und Geliebte: herzliches
Erbarmen, Güte, Demut, Milde, Langmut!
Kolosser 3,12 (EB)
.
Der „Urheber [unserer] Rettung“ (
Hebräer 2,10, EB
) „gab alle seine Vorrechte
auf und wurde einem Sklaven gleich“ (
Philipper 2,7, GNB
), um die Menschheit
wieder mit Gott zu verbinden. Christen sollen Christus darstellen und gegenüber
ihren Mitmenschen langmütig sein, geduldig, vergebungsbereit und voller Christus
ähnlicher Liebe. Wer wahrhaft bekehrt ist, wird seine [geistlichen] Geschwister
respektieren, denn er wird sich so verhalten, wie Christus es geboten hat, der sagte:
„Ihr sollt einander lieben! Genauso wie ich euch geliebt habe, sollt ihr einander
lieben! An eurer Liebe zueinander werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger
seid.“
Johannes 13,34.35 (GNB)
. Wenn die Liebe Christi im Herzen wohnt, drückt
sie sich in einer Weise aus, die [auch] von der Welt verstanden wird ...
Nicht alle, die Christi Namen tragen, sind auch eins mit ihm. „Wer den Geist
Christi nicht hat, der gehört auch nicht zu ihm“ (
Römer 8,9, Hfa
) — ganz gleich,
was er vorgibt. „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen“, sagte Jesus.
Matthäus
7,16
. Weltliche Sitten und Gebräuche entsprechen nicht den Prinzipien des Geset-
zes Gottes. Deshalb offenbaren [solche Christen] weder seinen Geist noch seinen
Charakter. Nur wer dem Bild Gottes angepasst wurde, wird ein Christus ähnliches
Verhalten offenbaren. Nur wer vom Wirken des Heiligen Geistes geprägt wurde,
ist ein „Täter des Wortes“ Gottes (
Jakobus 1,22
) und drückt Gottes Gesinnung
und seinen Willen aus.
In der Welt gibt es ein verfälschtes wie auch ein wahres Christentum. Die
wahre Gesinnung eines Menschen zeigt sich daran, wie er mit seinen Mitmenschen
umgeht. Wir können fragen: Offenbart er das Wesen Christi in seinem Denken
und Verhalten oder zeigt er nur die natürlichen, selbstsüchtigen Charakterzüge,
die den Menschen dieser Welt ausmachen? Lippenbekenntnisse gelten bei Gott
nichts. Bevor es endgültig zu spät ist, Unrecht wiedergutzumachen, sollte sich
jeder fragen: „Wie bin ich?“ Wir haben es in der Hand, ob wir einen Charakter
entwickeln, der uns zu Mitgliedern der königlichen Familie Gottes macht.
The
Review and Herald, 9. April 1895
.
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