Seite 259 - Der gro

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Spätere englische Reformatoren
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Verfolgung ausgesetzt. Jahrhundertelang blieben diese Methoden
bestehen.
Im 17.Jahrhundert wurden Tausende von Predigern aus ihren
Ämtern vertrieben. Dem Volk war es bei Androhung schwerer Geld-
bußen, von Gefängnis und Verbannung untersagt, irgendwelche reli-
giöse Versammlungen zu besuchen, die die Kirche nicht genehmigt
hatte. Jene treuen Seelen, die sich nicht enthalten konnten, zur Anbe-
tung Gottes zusammenzukommen, waren genötigt, sich in dunklen
Gassen, in finsteren Bodenkammern und zu gewissen Jahreszeiten
mitternachts in den Wäldern zu versammeln. In den schützenden
Tiefen des Waldes, dem von Gott selbst erbauten Tempel, kamen
jene zerstreuten und verfolgten Kinder des Herrn zusammen, um in
Gebet und Lobpreis ihre Herzen auszuschütten. Aber ungeachtet all
ihrer Vorsichtsmaßregeln mußten viele um ihres Glaubens willen
leiden. Die Gefängnisse waren überfüllt, Familien wurden getrennt,
und viele Menschen aus dem Lande vertrieben. Doch Gott hielt zu
seinem Volk, und die Verfolgung vermochte dessen Zeugnis nicht
zum Schweigen zu bringen. Viele lenkten ihre Schritte nach Ameri-
ka, wo sie den Grundstein zu der bürgerlichen und religiösen Freiheit
legten, die das Bollwerk und der Ruhm jenes Landes gewesen ist.
Auch hier diente wie in den Tagen der Apostel die Verfolgung
der Förderung des Evangeliums. In einem abscheulichen, mit Ver-
worfenen und Verbrechern belegten Kerker schien John Bunyan
Himmelsluft zu atmen. Er schrieb dort sein wunderbares Gleichnis
von der Reise des Pilgers aus dem Lande des Verderbens nach der
Himmelsstadt. Länger als zweihundert Jahre sprach jene Stimme
des Gefangenen zu Bedford mit durchdringender Macht zu den Her-
zen der Menschen. Bunyans „Pilgerreise“ und „Überschwengliche
Gnade für den größten der Sünder“ haben manchen irrenden Fuß
auf den Weg des Lebens geleitet.
Baxter, Flavel, Alleine und andere talentvolle, gebildete Männer
mit tiefer christlicher Erfahrung erhoben sich zu kühner Verteidi-
gung des Glaubens, „der einmal den Heiligen übergeben ist“.
Judas
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. Das Werk, das diese von den Herrschern dieser Welt verfem-
ten und geächteten Männer vollbrachten, kann niemals untergehen.
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Flavels „Brunnquell des Lebens“ und „Wirkung der Gnade“ haben
Tausende gelehrt, wie sie ihre Seelen Christus anbefehlen können.
Baxters „Der umgewandelte Pfarrer“ hat sich vielen, die eine Wie-