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Der große Kampf
mel herausfordernde Lästerung und abscheuliche Gottlosigkeit gin-
gen Hand in Hand. Die gemeinsten Menschen, die verwahrlosesten
Ungeheuer, voller Grausamkeit und Laster, wurden aufs höchste
erhoben. Durch all dieses Geschehen wurde Satan die äußerste Hul-
digung gezollt, während man Christus mit seinen Eigenschaften der
Wahrheit, der Reinheit und der selbstlosen Liebe kreuzigte.
„So wird das Tier, das aus dem Abgrund aufsteigt mit ihnen
einen Streit halten und wird sie überwinden und wird sie töten.“ Die
gottesleugnerische Macht, die in Frankreich während der Revolution
und der nachfolgenden Schreckensherrschaft das Zepter führte, un-
ternahm einen solchen Krieg gegen Gott und sein heiliges Wort, wie
ihn die Welt noch nie gesehen hatte. Die Anbetung Gottes wurde
von der Nationalversammlung verboten. Bibeln wurden eingesam-
melt und unter jedem möglichen Zeichen der Verachtung öffentlich
verbrannt. Das Gesetz Gottes trat man mit Füßen. Biblische Einrich-
tungen wurden abgeschafft. Den wöchentlichen Ruhetag hob man
auf; statt diesem widmete man jeden zehnten Tag der Lustbarkeit und
der Gotteslästerung. Taufe und Abendmahl wurden verboten. Über
den Grabstätten deutlich sichtbar angebrachte Inschriften erklärten
den Tod für einen ewigen Schlaf.
Die Gottesfurcht, behauptete man, sei nicht der Anfang der Weis-
heit, sondern vielmehr der Anfang der Torheit. Jegliche Verehrung
ausgenommen die der Freiheit und des Vaterlandes, wurde unter-
sagt. Der „konstitutionelle Bischof von Paris wurde herbeigeholt,
um in der schamlosesten und anstößigsten Posse, die sich je vor
einer Nationalvertretung abspielte, die Hauptrolle zu übernehmen
... Man führte ihn in einer förmlichen Prozession vor, um der Ver-
sammlung zu erklären, daß die Religion, welche er so viele Jahre
lang gelehrt hatte, in jeglicher Hinsicht ein Stück Pfaffentrug ohne
irgendeinen Grund in der Geschichte noch in der heiligen Wahrheit
sei. Er verleugnete mit feierlichen und deutlichen Worten das Da-
sein der Gottheit, zu deren Dienst er eingesegnet worden war, und
widmete sich in Zukunft der Verehrung der Freiheit, Gleichheit, Tu-
gend und Sittlichkeit. Dann legte er seinen bischöflichen Schmuck
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auf den Tisch und empfing eine brüderliche Umarmung von dem