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Der große Kampf
tete er den Tempel in seiner blendenden Pracht, dieses Diadem der
Schönheit, das den heiligen Berg krönte.
1000 Jahre zuvor war die Güte Gottes gegenüber Israel von dem
Psalmisten gepriesen worden, weil er ihr heiliges Haus zu seiner
Wohnstätte gemacht hatte: „Zu Salem ist sein Gezelt, und seine
Wohnung zu Zion.“ Er „erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion,
welchen er liebte, und baute sein Heiligtum hoch, wie die Erde,
die ewiglich fest stehen soll“.
Psalm 76,3
;
Psalm 78,68.69
. Der
erste Tempel war in der Glanzzeit der Geschichte Israels errichtet
worden. Große Vorräte an Schätzen hatte einst zu diesen Zweck
König David angesammelt. Die Baupläne waren durch göttliche
Eingebung entworfen worden.
1.Chronik 28,12.19
. Salomo, der
weiseste der Herrscher Israels, hatte das Werk vollendet. Dieser
Tempel war das herrlichste Gebäude, das die Welt je gesehen hatte,
doch der Herr erklärte durch den Propheten Haggai betreffs des
zweiten Tempels: „Es soll die Herrlichkeit dieses letzten Hauses
größer werden, denn des ersten gewesen ist.“ „Ja, alle Heiden will
ich bewegen. Da soll dann kommen aller Heiden Bestes; und ich
will dies Haus voll Herrlichkeit machen, spricht der Herr Zebaoth.“
Haggai 2,9.7
.
Nach der Zerstörung des Tempels durch Nebukadnezar wurde er
von 520 bis 560 v. Chr. wieder erbaut von einem Volk, daß aus einer
ein Menschenleben währenden Gefangenschaft in ein verwüstetes
und nahezu verlassenes Land zurückgekehrt war. Darunter befanden
sich bejahrte Männer, die die Herrlichkeit des salomonischen Tem-
pels gesehen hatten und nun bei der Grundsteinlegung des neuen
Gebäudes weinten, daß es so sehr hinter dem ersten zurückstehen
müsse. Das damals herrschende Gefühl wird von dem Propheten
eindringlich beschrieben: „Wer ist unter euch übriggeblieben, der
dies Haus in seiner vorigen Herrlichkeit gesehen hat? und wie seht
[24]
ihr‘s nun an? Ist‘s nicht also, es dünkt euch nichts zu sein?“
Hag-
gai 2,3
;
Esra 3,12
. Dann wurde die Verheißung gegeben, daß die
Herrlichkeit dieses letzten Hauses größer sein sollte denn die des
vorigen.
Der zweite Tempel erreichte jedoch weder die Großartigkeit des
ersten, noch wurde er durch jene sichtbaren Zeichen der göttlichen
Gegenwart geheiligt, die dem ersten Tempel eigen waren. Keine
übernatürliche Macht offenbarte sich bei seiner Einweihung; die